
Der erste Tag mit dem Langstock. Blinde Kinder ab den ersten Gehversuchen können sich plötzlich selbständig fortbewegen.
»Mobilität bezeichnet das Potenzial der Beweglichkeit zur Erfüllung von Bedürfnissen — z.B. Beweglichkeit, um Freunde zu treffen, um einzukaufen oder zum Arzt zu kommen. (…) Mobil zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis und gleichzeitig Bedingung sozialer Teilhabe an der Gesellschaft.«
Tomas Hefter und Konrad Götz, Institut für sozial-ökologische Forschung
Wir fordern, dass jedes blinde Kind so früh wie möglich, d.h. ab etwa anderthalb Jahren, an das Angebot der verschiedenen Orientierungstechniken spielerisch und altersgerecht herangeführt werden sollte, um ihm die gleiche eigenständige und sichere Mobilität zu ermöglichen, wie sie auch jedes sehende Kind hat.
Wer einem blinden Kind auch nur eine der Komponenten später oder gar nicht anbietet, nimmt eine größere Benachteiligung in Kauf als nötig. Der frühe Umgang mit dem Langstock beendet die typische Bewegungshemmung blinder Kinder. Die akustische Sensibilisierung und die spielerische Heranführung an Klicksonar, die bildgebende Echoortung ergänzt das Bild der Umwelt. Sie muss so früh wie möglich begonnen werden, denn die Bilderzeugung aus akustischen Signalen (Echobild) ist im Gehirn jedes Menschen angelegt und kann sehr einfach erlernt und ganz besonders bei früher Schulung sehr differenziert ausgebaut werden.
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