Die alphabetische Liste ist permanent in Arbeit. Anregungen und Mithilfe bei der Erweiterung der Liste sind sehr willkommen (Kommentarfeld ganz unten).
Es geht hier nur um Museen und Ausstellungen, die auch spontan besucht werden können. Wir begrüßen zwar ausdrücklich auch die speziellen Führungen für Blinde und Sehbehinderte, die manche Museen meist monatlich anbieten, doch entspricht das noch nicht ganz der Vorstellung einer inklusiven Gesellschaft.
Beispielhaft: Wenn nicht bereits die Exponate selbst für blinde Besucher freigegeben sind, bieten manche Museen mindestens zu jedem Thema und im Optimalfall zu den wichtigen Exponaten Tastmodelle. Wo dies sinnvoll erscheint, werden die Exponate in taktilen Grafiken didaktisch aufbereitet. Manchmal bieten die Museen die Begleitung eines fachkundigen Mitarbeiters spontan an. Wo es sich um besonders empfindliche Exponate handelt, hält man einen Satz enganliegende gefühlsechte Handschuhe für den Besucher bereit. Nach Ermessen werden Absperrungen geöffnet und Exponate dahinter zugänglich gemacht. Von ausgewählten Gemälden werden Reliefs angeboten, von Skulpturen Abgüsse und von Großexponaten Modelle. Ein Museumsführer und das Orientierungs- und Beschriftungssystem wird zusätzlich in taktilen Tafeln mit Blindenschrift angefertigt.
Diese Maßnahmen sind weder unbezahlbar, noch undurchführbar. Ja, es kostet auch Geld, aber dies gehört zu den unumgänglichen Aufwänden eines Museums, wie die Restauration, die Website oder die Beschriftung. Ein Verstoß gegen die Menschenrechte von über einer Mio. Blinden und Sehbehinderten und gegen unser Grundgesetz ist nicht akzeptabel in einer zivilisierten Gesellschaft, Kulturnation und Rechtsstaat.
Alphabetisch nach Städten
Berlin, Chemnitz, Dornbirn (A), Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Nationalpark Eifel, Fladungen, Frankfurt, Freilichtmuseum Glentleiten, Haltern am See, Hamburg, Herne, Hildesheim, Leipzig, Mainz, Mettmann, Münster, Nürnberg, Paderborn, Trier, Wolfsburg, Würzburg
Allgemeine Beiträge zum „Museum für Alle“
Gleichberechtigung ist, mit den Händen sehen zu können, was Sehende mit den Augen sehen.
Ein gutes Beispiel, leider bereits abgelaufen, aber interessant um zu erfahren, wie ein Museum seine Werke zugänglich macht.
Der unsichtbare Aufzug
Berlin
Deutsches Technikmuseum
Das Deutsche Technikmuseum Berlin hat vieles zu bieten, was man direkt anfassen kann: Boote, Schiffe, Loks, Flugzeuge von allen Seiten und auch Bauteile – historisch oder modern. Wenige allerdings als Modelle ohne Glaskasten. Blinde Besucher dürfen auf Nachfrage an der Kasse sogar hinter die Absperrungen und dort die sonst nicht anfassbaren Objekte bestaunen.
An jedem 1. Sonntag im Monat um 11.00 Uhr lädt das Deutsche Technikmuseum blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher ein, die Ausstellungen im Rahmen einer Führung zu erkunden. Die Führungen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten werden abwechselnd für Kinder und für Erwachsene angeboten. Zur Zeit sind immer in den ›geraden‹ Monaten die Kinder und in den ›ungeraden‹ die Erwachsenen an der Reihe.
Spontaner Ausstellungsbesuch garantiert!
Die Januar 2019 neu eröffnete und überarbeitete Dauerausstellung zur Schreib- und Drucktechnik Schriften, Bilder und Zeichen wird barrierefrei präsentiert.
Auf einer Ausstellungsfläche von 200 Quadratmetern werden die Hauptthemen Schriftherstellung und Schriftsatz sowie Drucken von Schriften, Bildern und Zeichen gezeigt.
Die Themen werden gleichermaßen für sehende, blinde und seheingeschränkte Besucherinnen und Besucher erzählt. Taktile Informationsgrafiken, speziell angefertigte Tastobjekte sowie originale Objekte ermöglichen haptische Erfahrungen, begleitet von ungekürzten Braille-Beschriftungen.
Inklusive Langstockhalterungen an fast sämtlichen Stationen.
Eine insgesamt sehr erfreuliche Erfahrung! Museen, bitte nachmachen!
Berlinische Galerie
Die Berlinische Galerie ist auf dem Weg zu einem Museum für alle — und zeigt eine barrierefreie Sammlungspräsentation von sieben Kunstwerken.
»Kunst in Berlin 1880–1980« wird zugänglich für blinde und sehbehinderte Menschen.
Inklusiver Ausstellungsrundgang mit sieben Tastmodellen, einer inklusiven Audiotour auf deutsch und englisch mittels App und taktilem Leitsystem. Zudem werden Tastführungen angeboten. Auch einen taktilen Übersichtsplan gibt es in Braille. Ein guter Anfang und insgesamt sehr nachahmenswert für alle Museen!
Pressemitteilung der BG und ein Beitrag in der Abendschau des rbb.
Informationen zur barrierefreien Sammlungspräsentation.
Informationen zur Barrierefreiheit.
Informationen zur inklusiven Vermittlung: Die Berlinische Galerie bietet regelmäßig Führungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen sowie in Deutscher Gebärdensprache an. Termine und nähere Informationen finden Sie im Kalender.
Anne Frank Zentrum
AUSSTELLUNG »ALLES ÜBER ANNE«
Im Anne Frank Zentrum am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte ist die ständige Ausstellung »Alles über Anne« zu sehen. Die Ausstellung erzählt die Lebensgeschichte Anne Franks und informiert über die Zeit, in der sie gelebt hat. Sie erklärt, wieso Anne Franks Tagebuch heute so berühmt ist und zeigt, dass ihre Gedanken noch heute aktuell sind. Alle Menschen sollen diese Ausstellung besuchen und verstehen können. Sie ist auch für Kinder, Jugendliche und Familien gut zugänglich.
Eine kostenlose Führung wird am Samstag, den 25.01.2020, 16-17 Uhr in der Ausstellung stattfinden. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an Giulia Tonelli: tonelli[at]annefrank.de
Ort: Ausstellung des Anne Frank Zentrums, Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Straße 39, 1. Hof, 2. Stock, 10178 Berlin
Deutsches Historisches Museum DHM
Das Deutsche Historische Museum möchte möglichst vielen Menschen einen Zugang zur neuen Ausstellung »documenta. Politik und Kunst« ermöglichen.
Ausstellung für alle: mit inklusiven Kommunikations-Stationen und taktilem Leitsystem inklusive Audioguide mit Audiodeskriptionen
Entlang 12 „Inklusiver Kommunikations-Stationen“ ist ein Kurz-Rundgang durch die Ausstellung möglich. Objekte, Modelle und Medien greifen an den Stationen die Hauptthemen der Ausstellung auf und vermitteln diese interaktiv auch für Besucherinnen und Besucher ohne Vorkenntnisse. Jede Station richtet sich an mehrere Sinne, so dass sie auch von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigung genutzt werden können. Die Textinformationen stehen gleichberechtigt angeordnet in Deutsch, Englisch, Leichter Sprache, Braille und Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung und laden zum Austausch untereinander ein. An den Stationen sind Sehen, Hören, Riechen und Tasten erwünscht! Alle Stationen verfügen über eine Halterung für Geh- und Langstöcke.
Inklusive und barrierefreie Angebote Die Ausstellung spricht mehrere Sinne an und lädt zum Sehen, Hören, Tasten und Riechen ein. Die Gestaltung ist in weiten Teilen barrierefrei. Alle Ausstellungstexte sind in Deutsch und Englisch. Die Haupttexte stehen zusätzlich für blinde und sehbehinderte Menschen in Braille und Großschrift Schwarz-auf-Weiß sowie Weiß-auf-Schwarz, für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Leichter Sprache und für Gehörlose in Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung. Alle Textangebote sind entsprechend gekennzeichnet. Die Exponate werden auf unterschiedlichen Höhen präsentiert, die meisten Vitrinen sind für Rollstühle unterfahrbar. Die Farbgestaltung ist kontrastreich.
Inklusive Führungen Die öffentliche Führung am Mittwoch lädt alle Besucherinnen und Besucher zu einem Austausch untereinander ein und bietet dafür zusätzliche Angebote: In der Führung am 1. Mittwoch im Monat werden Objekte ausführlich beschrieben, am 2. Mittwoch werden die Führung und die Diskussionen simultan in Deutsche Gebärdensprache übersetzt und am 3. Mittwoch erfolgt die Führung in Einfacher Sprache.
Öffentliche Termine
bitte erfragen
Treffpunkt: Ausstellungshalle
Museum Lichtenberg
Eine Ausstellung mit großen Ambitionen für die Barrierefreiheit für blinde Besucher. Es geht um die Geschichte eines Berliner Bezirks, der durchaus stellvertretend ist auch für andere Bezirke. Die meisten Exponate sind zugänglich und mit einem taktilen Bodenleitsystem verbunden. Tastbar sind auch Originalobjekte. Fast alles ist mit Braille beschriftet, vieles mit Audio spannend erzählt oder ergänzt. Spielerisch kommt man der Geschichte näher. Die Ausstellung lohnt sich für alle, ob sehend oder blind und ist für jedes Alter ab 8 Jahre geeignet.
Das Museum schreibt: „Unsere barrierefreie Dauerausstellung erzählt, wie Lichtenberg zu dem wurde, was es heute ist, und was es so besonders macht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Arbeiten – Leben – Verändern, zu erleben in vier Ausstellungsräumen: Im Raum WAS werden Ereignisse aus der Geschichte und Gegenwart des Bezirks erzählt. WO präsentiert die Vielfalt an Ortsteilen. WER dreht sich um Personen und ist offen für neue Ideen. WOW zeigt Überraschendes aus Lichtenberg. Mit der Neukonzeption bauten wir aktiv Barrieren ab.“
Museum Lichtenberg im Stadthaus
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin
Öffnungszeiten
Di-Fr 11-18 Uhr
So 14-18 Uhr
PalaisPopulaire
Das PalaisPopualire bietet fast zu jeder Ausstellung eine Audioführung für blinde und sehbehinderte Besucher an, die detaillierte Bildbeschreibungen zu ausgewählten Exponaten mit allgemeinen Audiotexten zur Verfügung stellt. Zusätzlich zu dem regelmäßigen inklusiven Rundgang und Workshop für blinde und sehbehinderte Erwachsene gibt es die Möglichkeit, einen maßgeschneiderten Familienworkshop zu buchen. Tastmodelle zu einzelnen Kunstwerken sowie Informationen zu den Räumen und Wegeführungen unterstützen bei der Orientierung im PalaisPopulaire.
Aktuelle Workshops und Führungen finden Sie im Kalender.
PalaisPopulaire, Unter den Linden 5, 10117 Berlin
Das klingende Museum
In Berlin und Hamburg gibt es das klingende Museum, in dem alle Musikinstrumente angefasst und ausprobiert werden können. Großer Spaß und viel zu lernen für Kinder. Freundliches Personal.
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
10707 Berlin, Eingang am Gebäude Köllnischer Park 3: Stadtmodelle: „Sprechendes Tastmodell – Berlin“. Mit dem Tastmodell der Berliner Innenstadt im Maßstab 1:2000 können auch jene einen Überblick und Detailblick gewinnen, die sehbehindert oder blind sind. Auf dem Tastmodell sind einige Sehenswürdigkeiten vergrößert und erhöht an einem Metallstab dargestellt; sogenannte Lupenmodelle im Maßstab 1:300. Drei große Tastmodelle im Maßstab 1:100 vom Brandenburger Tor, der Siegessäule und dem Fernsehturm stehen für Sie in unmittelbarer Nähe ebenfalls zur Verfügung. Auf Wunsch erhalten Sie am Info-Tresen auch ein Audio-Set (Smartphone und Reader), um am Innenstadtmodell akustisch Informationen über 150 Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Insgesamt stehen 4 Sets zur Verfügung. Wegen der Öffnungszeiten fragen Sie unter 030 9025-1525 an.
ModellPark Berlin
Die Berliner Sehenswürdigkeiten in begreifbarer Größe – zum Anfassen findet man im ModellPark Berlin – Wir glauben, das ist ein Muss für jeden, der Berlin auch architektonisch kennenlernen will. April – September 10:00 bis 18:00 Uhr und Oktober
10:00 bis 17:00 Uhr. Im Winter geschlossen.
Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt
Die Werkstatt des blinden Fabrikanten in den 40er Jahren, der seine blinden Mitarbeiter vor den Nazis versteckte. Beschriftung in Braille, Audioguides speziell für Blinde und Sehbehinderte.
Spezielle Führungen bieten an:
Jüdisches Museum Berlin
Architektur für alle Sinne — Neue Führung zum Libeskind-Gebäude
Wer vom barocken Altbau des Museums in den Neubau von Daniel Libeskind geht, kann die architektonischen Unterschiede nicht nur sehen, sondern auch hören und spüren.
Eine ganz besondere Raumerfahrung prägt die Achsen des Exils, des Holocausts und der Kontinuität. Der labyrinthische Garten des Exils fordert den Gleichgewichtssinn und wirft Fragen nach der Orientierung in der Fremde auf.
Wann: Immer donnerstags, 18 Uhr
Ort: Altbau EG, »Meeting Point« im Foyer, Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin
Darüber hinaus ist es gewohnt weiterhin möglich, eine Gruppenführung zu einem anderen Termin zu buchen:
Ein neues Angebot startet ab Januar 2019: Eine der vier Führungen im pro Monat wird in der aktuellen Themenausstellung Welcome to Jerusalem stattfinden, um auch dort Besucher*innen die Möglichkeit zu geben, diese jenseits von visuellen Eindrücken zu erleben.
Georg Kolbe Museum
Angebot an Tastführungen bitte erfragen
http://www.georg-kolbe-museum.de/
Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin, Telefon (030) 304 21 44
Staatliche Museen zu Berlin | Altes Museum —
Inklusiver Workshop für Kinder und Familien
Hands-on! Die Staatlichen Museen bieten erstmals ab Oktober 2016 einen inklusiven Workshop für Kinder und Familien im Alten Museum an. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung lernen zusammen mit ihren erwachsenen Begleiter_innen die antike Welt der Griechen und Römer kennen. Erfahrene KulturvermittlerInnen begleiten sie in dem zweistündigen Angebot.
»Inklusive« und aktuelle Termine der Staatlichen Museen zu Berlin finden Sie in unserem Terminkalender; hier das gesamte Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin für Kinder und Familien und die kommenden Veranstaltungen. Melden Sie sich hierfür auch bei deren Newsletter an.
Eine Anmeldung ist bis drei Werktage vor Veranstaltungsbeginn erforderlich. Der Eintritt in die Staatlichen Museen zu Berlin ist für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr frei. Eltern zahlen den Teilnahmebeitrag zzgl. Eintritt. Bitte geben Sie bei der Buchung an, welche Unterstützung ihr Kind benötigt. Gegebenenfalls sind für je eine Begleitperson Eintritt und Teilnahmegebühr frei. Barrierefreier Zugang an der Straße am Lustgarten.
Bitte unbedingt anmelden, denn sonst finden die Workshops nicht (mehr) statt!
Chemnitz
smac – Staatliches Museum für Archäologie
Archäologie modern und multimedial – so erleben die Besucher 300.000 Jahre Menschheits- und Kulturgeschichte im smac. Taktile Übersichtspläne im Foyer und in allen Ausstellungsetagen ermöglichen Blinden und Sehgeschädigten die Orientierung. Die Hörführung umfasst neben einem deskriptiven Audioguide auch ein taktiles Leitsystem, Nachbildungen wichtiger Exponate und Relieffolien zum Ertasten sowie Objektkennungen in Pyramiden- und Brailleschrift. Den Audioguide erhalten Sie kostenfrei zur Eintrittskarte dazu. Die Hörführung ermöglicht Ihnen einen spontanen Besuch der Ausstellung zur Archäologie in Sachsen. Mehr Informationen zu inklusiven und barrierefreien Angeboten auf www.smac.sachsen.de/barrierefreiheit. Vorbildlich!
Aktuell: Ausstellung »Die Stadt. Zwischen Skyline und Latrine« (01.04. – 26.09.2021), konzipiert auch für Blinde und Sehbehinderte. Auf dem audiogeführten Rundgang mit Bodenleitsystem gibt es 7 Tastreliefs und 5 größere haptische Stationen, wobei das Chemnitzer Stadtmodel (mit Hörquiz) sicher ein Highlight ist.
Toll ist auch die Soundorgel: Mithilfe von 24 Tasten kann man selbst einen Klangteppich aus Stadtgeräuschen „komponieren“. Die Texte im Audio sind aber eher für Besucher ab 16 geeignet. Für jüngere empfiehlt sich eine altersgerechte spannende Erzählung durch einen Erwachsenen.
Dornbirn, Österreich
inatura – Natur, Mensch und Technik erleben.
Das inatura in der Nähe von Bregenz am Bodensee ist ein ideales Museum für den Besuch auch mit blinden uns sehbehinderten Kindern. Es ist für jede Altersstufe was dabei. Je nach Ausdauer ist man 3—5 Stunden bestens unterhalten.
Dresden
Deutsches Hygienemuseum
Das Deutsche Hygienemuseum in Dresden hat sich eine Auszeichnung für Barrierefreiheit verdient, denn die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ und große Teile der temporären Ausstellungsobjekte sind tastbar und die Räume haben einen tastbaren Übersichtsplan. Die Dauerausstellung ist für Rollstuhlfahrer, blinde, seh- und hörbehinderte sowie lern- oder geistig behinderte Besucher barrierefrei erschließbar.
KINDER-MUSEUM
Welt der Sinne
In der Welt der Sinne warten zahlreiche neu entwickelte Experimentierstationen und Spiele auf Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. Sie machen nicht nur Spaß, sondern erzeugen auch jede Menge Aha-Effekte. Kann man verkehrt herum hören? Wie sieht ein Schatten in Farbe aus? Wer gewinnt beim Geräusche-Memory? Und welche Geheimnisse sind in den drei Höhlen versteckt? Einige der Lieblingsstationen aus dem alten Kinder-Museum – wie Spiegelkabinett und Tasttunnel – könnt ihr hier auf ganz neue Weise erleben.
Übrigens: Das Kinder-Museum ist barrierefrei zugänglich, und das Spiegellabyrinth kann endlich auch im Rollstuhl erkundet werden. Die wichtigsten Informationen werden in drei verschiedenen Medien zur Verfügung gestellt: als Text zum Lesen in Deutsch, Englisch und Tschechisch, per Kopfhörer zum Hören und als Video zum Anschauen in Deutscher Gebärdensprache.
Düsseldorf
Stadtmuseum Düsseldorf
Das Stadtmuseum Düsseldorf hat einen „Blindenpfad“, auf dem einige Exponate der Sammlung ertastet werden dürfen. Zudem gibt es Beschreibungen der Exponate des Pfades in Braille- und Großschrift. Weiterhin werden Führungen angeboten.
Duisburg
LehmbruckMuseum
In Duisburg: Das LehmbruckMuseum zeichnet sich durch eine in Europa singuläre Sammlung von internationaler Skulptur der Moderne, die einzigartige Kombination von herausragender Museumsarchitektur und Skulpturenpark sowie durch seine Skulptur im Stadtbild aus. Das Museum bietet jederzeit spezielle zweistündige Führungen zu 60€ an mit sehr ausführlichen Beschreibungen durch den Führer. Auch für Menschen mit anderen besonderen Bedürfnissen. Eine selbständige Begehung ohne Führung ist möglich. Blinde Menschen haben jederzeit die Möglichkeit einige Exponate der Sammlung haptisch zu erfahren. An der Kasse liegt eine Liste der freigegebenen Kunstwerke, zumeist Skulpturen aus Bronze, mit einem speziellen Audioguide. Unregelmäßig gibt es auch Sonntags spezielle Veranstaltungen für Blinde und Sehende. Z.Zt. wird aus konservatorischen Gründen über eine Ausgabe „gefühlsechter“ Handschuhe nachgedacht.
Nationalpark Eifel
Wildnis-Ausstellung
Die neue Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ bietet gerade im Frühling ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Mit über 50 Modellen und Tierpräparaten zum Berühren lädt die barrierefreie und mehrsprachige Ausstellung auf über 2.000 Quadratmetern zum Staunen, Entdecken und Träumen ein. Die Ausstellung ist für Kinder ab drei Jahren geeignet und mit dem Kinderwagen befahrbar.
Adresse: Nationalparkforstamt Eifel, Nationalpark-Zentrum Eifel, Forum Vogelsang IP, Vogelsang 70, 53937 Schleiden, Telefon Buchungen: +49 2444 91579-11, info@nationalparkzentrum-eifel.de, nationalpark-eifel.de
Hintergrund Inmitten des Nationalparks Eifel finden Besucher auf dem Gelände der internationalen Begegnungs- und Bildungsstätte Vogelsang IP seit Herbst 2016 das Nationalpark-Zentrum Eifel mit der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“. „Natur Natur sein lassen“ ist die Kernbotschaft und der rote Faden, der auf zwei Ebenen durch die sieben sehr unterschiedlichen Ausstellungsteile führt. In der Ausstellung gibt es viel zu erleben und zu erfahren – über die Besonderheiten des Nationalparks Eifel, den Schutz der biologischen Vielfalt sowie den Wert der „Wildnis“ vor Ort und weltweit. Nicht zuletzt die aufwendige und neuartige Inszenierung „Zauber der Wildnis“ lädt die Gäste zum Staunen und Träumen ein – wer hier inne hält, wird mit besonderen Entdeckungen belohnt. Die ansprechenden Präsentationen sollen Freude an der Naturbeobachtung wecken und Lust machen, die Vielfalt des Nationalparks Eifel mit seinen rund 107 Quadratkilometern und mehr als 8.700 nachgewiesenen Arten draußen selbst zu entdecken. Öffnungszeiten: täglich von 10-17 Uhr Reguläre Erkundungstouren: täglich um 14 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage um 11 und 14 Uhr, ohne Anmeldung (2 Euro zzgl. Eintritt).
Fladungen
Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen hat seinen Kräutergarten neben der Hofstelle aus Bahra rundumerneuert. Der Garten wurde für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich gemacht und um Angebote für Blinde und Sehbehinderte erweitert. Die inklusiv aufbereitete Büttnerei im hinteren Teil des Museumsgeländes erhält damit ein Pendant zu Beginn des Rundgangs. Dazu gehören breite geschotterte Wege, ein taktiles Bodenleitsystem sowie ein tastbarer Übersichtsplan. Die Kräuter wurden in verschiedenen Hochbeeten angepflanzt. Die taktilen Beschilderungen der Kräuter sind mit Piktogrammen versehen und aufgrund der großen Schriftgröße und hohem Kontrast gut lesbar.
Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Bahnhofstr. 19, 97650 Fladungen, Telefon 09778-9123-10 (Di, Mi, Do)
Frankfurt
Dialogmuseum
Blinde Menschen werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder.
Glenleiten, Oberbayern
Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern
Im März wurde das sogenannte „Wagnerhäusl“, ein Kleinanwesen aus dem Landkreis Rosenheim, als Haus zum Hören, Fühlen und Begreifen wiedereröffnet. Die umfassende Neupräsentation richtet sich gleichermaßen an blinde, sehbehinderte und sehende Besucherinnen und Besucher.
Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern ist das größte Freilichtmuseum Südbayerns. Es ermöglicht umfassende Einblicke in den ländlichen Alltag der Menschen Oberbayerns, in ihre Baukultur und Arbeitswelt. Mehr als 60 original erhaltene Gebäude sind samt ihrer Einrichtung inmitten einer nach historischen Vorbildern gepflegten Kulturlandschaft wieder aufgebaut.
Die Präsentation des „Wagnerhäusls“ gliedert sich in vier Bereiche. Während im Wohnteil ausgesuchte Themen des Alltagslebens aufbereitet sind, beinhaltet der Wirtschaftsteil eine Wagnerwerkstatt im ehemaligen Stall und im Stock darüber eine Hör-Ausstellung mit Lebensgeschichten blinder und sehbehinderter Handwerker einst und jetzt. Anschließend lädt eine Entdeckerwerkstatt Kinder ein, selbst aktiv zu werden.
Alle Informationen können sowohl von sehbehinderten und blinden als auch von sehenden Menschen erfasst werden. Sämtliche Gegenstände im Wagnerhäusl sind zum Anfassen freigegeben. Hands-on-Angebote, Hörstationen, ein tastbares Hausmodell, ein kontrastreich gestalteter Handlauf, taktile Grundrisspläne und Texttafeln in Punkt- und Profilschrift komplettieren das inklusive Vermittlungskonzept. Dieses beruht auf dem sogenannten „Zwei-Sinne-Prinzip“, wonach mindestens zwei Sinne angesprochen werden müssen. Barrierefrei zugängliche Informationen auf der Homepage finden Sie unter https://www.glentleiten.de/Ihr-Besuch/Barrierefrei-ins-Museum.
Wir bieten Führungen für blinde und sehbehinderte Besuchergruppen an. Gerne beraten wir Sie persönlich.
Geöffnet ist das Freilichtmuseum Glentleiten von 19. März bis 11. November, Dienstag bis Sonntag von 9.00 – 18.00 Uhr. Von Juni bis einschließlich September sowie an Feiertagen und Kirchweih ist auch montags geöffnet. Im Winter ist das Freilichtmuseum geschlossen.
Haltern am See
LWL Römermuseum
Im LWL-Römermuseum in Haltern am See können Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Blinde das Alltagsleben in den Römerlagern an der Lippe tastend erforschen. Bei diesem Programm wird ausschließlich mit Objekten gearbeitet, die ertastet und teilweise benutzt werden können – zumeist materialgerechte Nachbildungen, aber auch einzelne Originale. Die Teilnehmer erproben Marschgepäcke der Legionäre, römische Ausrüstung und Bewaffnung, mahlen mit einer Handmühle Mehl und treffen sich in einem Lederzelt, das bereits im praktischen Einsatz erprobt wurde. Es wird um eine telefonische Anmeldung gebeten.
Hamburg
Das klingende Museum
In Hamburg und Berlin gibt es Das klingende Museum, wo alle Musikinstrumente angefasst und ausprobiert werden können. Großer Spaß und viel zu lernen für Kinder. Freundliches Personal.
Hamburger Kunsthalle
Die Hamburger Kunsthalle bietet neben einem speziellen Audioguide für Blinde auch sehr häufige Veranstaltungen und Führungen besonders für blinde und sehbehinderte Kinder. Dabei gibt es zahlreiche Tastwerke und Werke zum Tasten. Wir freuen uns über Erfahrungsberichte!
Herne
LWL Museum für Archäologie
Das LWL-Museum für Archäologie in Herne bietet die Standardführungen durch die Dauerausstellung und die aktuelle Sonderausstellung immer auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Blinde an. Dabei stehen die Objekte im Vordergrund, die berührt und abgetastet werden können. Ferner arbeiten wir mit einer großen Zahl von Repliken, deren Pendant in der jeweiligen Ausstellung im Original zu finden ist. Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin! Grundsätzlich ist es so, dass das Angebot der Museen für blinde Menschen (nach einer telefonischen Anmeldung) jederzeit gebucht werden kann. Zusätzlich werden in unregelmäßigen Abständen öffentliche (also kostenlose) Führungen in den Museen angeboten. Die Termine dafür werden in den Veranstaltungskalendern der Museen vorgemerkt.
Hildesheim
Roemer-Pelizaeus Museum Hildesheim
ermöglicht in der Dauerausstellung „Museum der Sinne“ einen inklusiven Zugang für alle zu Themen der Kultur- und Erdgeschichte. Update: Die Dauerausstellung „Museum der Sinne“ gibt es nicht mehr. Einer unserer Leser hat dort leider ein – abgesehen von Leitlinien im Eingangsbereich und ein paar bahnhofstypischen taktilen Hinweisen an Treppengeländern – weitgehend unzugängliches Museum für Menschen mit Sehbehinderung vorgefunden. (Danke Jonas)
Leipzig
Stadtgeschichtliches Museum
Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig hat für blinde BesucherInnen einiges im Angebot und baut dies ständig aus. Es werden viele Reliefs von Sehenswürdigkeiten, Tast- und Themenwagen, ein Buch mit Bildungen und mehr geboten.
Grassi Museum für Völkerkunde
Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig. In den Ausstellungen befinden sich ca. 100 tastbare Originalobjekte. Es sind große und kleine Gegenstände aus den verschiedensten Bereichen einer Kultur. Material und Herstellung entsprechen der jeweiligen Nutzung in dieser Kultur. Beschriftung in Braille und Übersichtsreliefs vorhanden.
Mainz
Landesmuseum
Einen schönen Begriff nutzt das Landesmuseum Mainz für die blindenfreundlichen Exponate: Hands-on: „Begreifbare Objekte“, sog. „Hands-On“ bieten einen direkten Zugang zu ausgewählten Exponaten. Tast- und Riechsinn werden angesprochen. Für Blinde und Sehbehinderte steht eine beschreibende (audiodeskriptive) Führung auf den Audioguides zur Verfügung. Diese Audiodeskriptionen beziehen sich auf ausgewählte Kunstwerke, aber vor allem auf die „Hands-On“. Das Aufsichtspersonal des Landesmuseums ist geschult, die sehbehinderten Besucher zu den Objekten zu begleiten.
Mettmann
Neanderthal Museum
Das Neanderthal Museum bietet verschiedene inlusive Programme. Unter anderem:
Touchpoint — Programm für Sehbehinderte und Blinde
Sie möchten auf sinnlichen Wegen etwas über die Menschheitsgeschichte erfahren?
Im Rahmen dieses Programms werden Ihnen Artefakte, Fossilien und Modelle gereicht, die Sie sehen, riechen, schmecken, tasten und hören können.
Am TOUCHPOINT sitzt man in gemütlicher Runde am Tisch und bekommt nach und nach 10–20 Exponate gereicht, anhand derer wir über die Menschheitsentwicklung
sprechen und diese nachempfinden.
Hier finden Sie weitere Infos zu Barrierefreiheit
Anschrift: Neanderthal Museum, Talstr. 300 · 40822 Mettmann
Tel 02104 9797-0, museum@neanderthal.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Feiertags geöffnet
Münster
LWL Museum für Naturkunde
Absolut beispielhaft: Inklusive Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster „Leben in der Dunkelheit“.
Blinde und Sehbehinderte können sich – neben allen anderen Besuchern – über die 100 Tastmodelle an 33 Taststationen, acht Hörstationen, den Audioguide und mittels Braille-Schrift durch die Ausstellung bewegen. Jeder Besucher, egal ob alt oder jung, mit oder ohne körperliche Einschränkung, kann sich in der Ausstellung für seine Bedürfnisse etwas heraussuchen. Beispielsweise können Kinder anhand der allein 51 Medienstationen oder den zwei Riechstationen durch die Ausstellungen gehen.
Nürnberg
Frauenkirche
Rundgang durch die Nürnberger Frauenkirche. Verschiedene Tastreliefs mit Grundriss, Ansichten und wichtigen Details der Kirche unterstützen die Erläuterungen. Begleitpersonen und Blindenhunde sind ebenfalls herzlich willkommen. Ansprechpartner: Erika Schwarzer, Tel: 0911 / 9401285, E-Mail: erika.schmidt@st-elisabeth-nuernberg.de
Paderborn
Museum in der Kaiserpfalz
Im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn vermittelt das Programm einen Eindruck von der Paderborner Königspfalz des 11. Jahrhunderts. Um das Leben am Hof der mittelalterlichen Könige in Paderborn zu verdeutlichen, stehen den Besuchern originale Objekte und aufwändig gearbeitete Nachbildungen mittelalterlicher Alltagskultur zum Ertasten zur Verfügung. Ein begreifbares Modell macht die außergewöhnliche Architektur der 1000 Jahre alten Bartholomäuskapelle verständlich. Mit einem von Weihrauch begleiteten Besuch der Kapelle schließt der Rundgang durch das Museum. Es wird um eine telefonischen Terminvereinbarung gebeten.
Stuttgart
Haus des Waldes
Das Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch lässt die Besucher den Wald mit allen Sinnen erleben.
SINNESWANDEL – der barrierefreie Walderlebnisweg
Auf 1,3 km führt der SINNESWANDEL die Besucherinnen und Besucher mittenhinein in den Wald und bietet ein tiefes Walderlebnis bei größtmöglicher Barrierefreiheit. Ob mit Rolli, Kinderwagen oder Blindenstock, alle Besucherinnen und Besucher können auf dem barrierefreien Rundweg um das Haus des Waldes den Wald mit allen Sinnen erfahren und viel ausprobieren.
Trier
Stadtmuseum Simeonstift
»Das Stadtmuseum Simeonstift ist ein Ort, der seinen Besuchern die Stadtgeschichte Triers anschaulich erzählt. Für Sehbehinderte und Blinde war es bislang besonders schwierig, die Geschichte der Stadt im Museum zu erfassen. Die Anzahl an Menschen mit einer Sehbehinderung nimmt stetig zu. Gerade durch den demografischen Wandel gibt es immer mehr Betroffene der Altersblindheit. Hinzu kommen Menschen, die von Geburt an sehbehindert sind oder durch Unfall oder Krankheit ihr Augenlicht verloren haben. Auch diese Menschen haben ein kulturelles Interesse, weshalb ihnen die Geschichte Triers im Stadtmuseum Simeonstift nicht vorenthalten werden darf. In Kooperation mit der Hochschule Trier wurde ein Konzept entwickelt, dass die wichtigsten Exponate aus der Stadtgeschichte mittels Einsatz verschiedener Medien so erweitert, dass sie auch für Blinde erlebbar werden.
Ziel war es, durch crossmediale Erweiterung wichtiger Exponate das „hinter Glas Problem“ zu umgehen, um auch blinden bzw. sehbehinderten Museumsbesuchern die Stadtgeschichte Triers auf ansprechende Art und Weise zu vermitteln. Es wurden Audiodeskriptionen verfasst, die die Objekte für sehbehinderte Menschen aufbereitet beschreiben. Die Audiodateien können über ein nahezu bedienfreies System mittels NFC-Technik abgerufen werden. Es wurden Tastmodelle, Replikate, Reliefs und Schwellkopien konzipiert und angefertigt, um den Besucher ohne oder mit eingeschränkter Sehfähigkeit ausgewählte Exponate begreifbar zu machen.
Die Objekte und Materialien zur Stadtgeschichte sind in drei Rollwagen in den Räumen der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung präsentiert und für jedermann zugänglich.
Mit diesem Schritt erreicht das Stadtmuseum einen großen Zugewinn in Bezug auf die Barrierefreiheit. Dabei ist zu erwähnen, dass nicht alle crossmedialen Erweiterungen der Exponate alleine für den blinden Besucher interessant sind, sondern auch für sehende Besucher einen Mehrwert bieten.
Einsatz finden die Rollwagen im Rahmen von gebuchten oder öffentlichen Führungen für blinde und sehbehinderte Besucher. Das crossmediale Konzept richtet sich aber auch an blinde bzw. sehbehinderte Individualbesucher, die das Museum mit einer sehenden Begleitperson besuchen und ist auch für Kinder geneignet. Die Begleitperson übernimmt die Rolle des Museumsführers.«
Wolfsburg
phæno
In Wolfsburg steht das phæno – die Welt der Phänomene. Zum Staunen, Experimentieren und Lernen für Jung und Alt. Lassen Sie sich auf ca. 9.000 m² von Ihrer Neugierde treiben und suchen Sie sich Ihren ganz eigenen Weg zum besseren Verständnis der Welt!
Würzburg
Museum am Dom
Das Museum am Dom in Würzburg bietet Rundgänge für blinde und sehbeeinträchtigte Kinder/ Jugendliche und Erwachsene an. Diese Konzeptionen sind zusammen mit dem BBSB Unterfranken und verschiedenen Inklusionsklassen der Graf-zu-Bentheim-Schule in Würzburg entstanden. Neben vielen Tastmodellen gibt es auch 3D-Drucke von Kunstwerken oder einen taktilen Übersichtsplan der Dauerausstellung. Es darf nicht nur angefasst, sondern auch geschmeckt und geschnuppert werden.
Diese Rundgänge sind kostenlos und dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden. Der ermäßigte Eintrittspreis beträgt 3 €, die Begleitperson ist frei, Blindenhunde sind willkommen.
Wenn Sie einen Rundgang buchen möchten, melden Sie sich bitte etwa zwei Wochen vor dem gewünschten Termin. Weitere Informationen oder den Anmeldecoupon erhalten Sie unter der Telefonnummer 0931-386 65600 oder der E-Mail-Adresse: museen@bistum-wuerzburg.de.
Zum anderen können blinde und sehbeeinträchtigte Besucher ebenfalls ohne Führung durch die Dauerausstellung gehen. Wir haben viele Skulpturen, wie zum Beispiel die Pietá von Käthe Kollwitz oder die Vasa sacra von Albert Schilling, die mit Handschuhen (an der Kasse erhältlich) berührt werden dürfen. Wir sind ein zum Teil barrierefreies Museum.
Einmal im Monat gibt es ein inklusives Angebot mit dem Namen „Kunstgenuss“ für blinde, sehbeeinträchtigte aber auch sehende Kunstgenießer*innen. Eine halbe bis dreiviertel Stunde widmen wir uns intensiv ein bis zwei Werken, die mit allen Sinnen erfahren werden können. Die Kosten dafür betragen nur den ermäßigten Eintrittspreis von 3 €, die Begleitperson ist frei, Blindenhunde sind willkommen.
Adresse: Museum am Dom, Kiliansplatz 1, 97070 Würzburg
Tel: 0931 – 386 65 600
E-Mail: museen@bistum-wuerzburg.de
www.museum-am-dom.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr
Ich kann die Dauerausstellung „Versunkene Geschichte“ der Reiss-Engelhorn-Museen in Mannheim (BaWü) empfehlen. Sie verfügt über einen inklusiven Rundgang. Die inklusiven Angebote wurden gemeinsam mit dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein V.m.K. erarbeitet.
Im Foyer des Museums und in der Ausstellung befindet sich ein Blindenleitsysthem. Außerdem verfügt der Rundgang über 11 spannende taktile Stationen mit Bralle- und Profilschrift.
Weitere Infos zur inklusiven Ausstellung findet man hier:
https://www.rem-mannheim.de/blog/schritt-fuer-schritt-zu-mehr-inklusion-im-museum/
Das Naturkundemuseum Karlsruhe bietet einmal im Quartal Tast-Führungen für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung an (und auch auf Anfrage für Gruppen). In der Dauerausstellung wird erst nach und nach an der Barrierefreiheit gearbeitet, es gibt zurzeit nur einzelne Exponate. Aber in den Sonderausstellungen wird die Barrierefreiheit inzwischen von vornherein mitgeplant.
Das „Römer und Pelizäusmuseum“ in Hildesheim kann leider aus der Liste entfernt werden. Die Dauerausstellung „Museum der Sinne“ gibt es nicht mehr. Wir haben heute leider ein – abgesehen von Leitlinien im Eingangsbereich und ein paar bahnhofstypischen taktilen Hinweisen an Treppengeländern – weitgehend unzugängliches Museum für Menschen mit Sehbehinderung vorgefunden.
Lieber Jonas, das ist ein sehr sehr ärgerlicher Fakt, dass man sich hinsichtlich der Erfüllung der Barrierefreiheit, geschweigedenn Inklusion, auf nichts verlassen kann. Viele kommen dem Verbot der Benachteiligung nicht nach.
Vielen Dank für die Hinweise!!
Ich würde gerne das Nautineum auf dem Dänholm in Stralsund empfehlen.
Es ist Teil der Stiftung Deutsches Meeresmuseum und hat die Schwerpunkte technische Meeresforschung und historische lokale Küstenfischerei.
Das Museum besteht aus einem großen Außengelände sowie zwei Hallen, in denen thematisch unterschiedliche Ausstellungen mit passender Audiokulisse untergebracht sind.
Das besondere hier ist, dass die Exponate auf dem Gelände angefasst werden dürfen, außer, es steht ein Schild mit „Bitte nicht anfassen“ dabei. Einen Audioguide gibt es bisher leider nicht, das heißt eine Begleitperson zum Vorlesen der Tafeln wäre von Vorteil. Der Besucherservice ist allerdings sehr nett und gerne bereit, auch spontan eine Führung zu machen, um die Exponate und das Gelände zu erklären (auch für sehende Besucher interessant, da viel Trivia erzählt wird, die man sonst verpassen würde).
Der Eintritt ist frei und da das Museum etwas abgelegen von den Hauptverkehrswegen ist, ist es sehr ruhig. Bei gutem Wetter wunderschön und definitiv einen Ausflug wert!
Hallo bei Anderes Sehen,
in Potsdam scheint das Museum Barberini auch auf Inklusivität zu achten:
– Das gesamte Museumsgebäude ist barrierefrei zugänglich. Dies beinhaltet unter anderem:
– ebenerdiger Zugang über den Haupteingang des Museums vom Alten Markt, Humboldtstr. 5–6
– Fahrstühle in beiden Museumsflügeln mit taktiler Bedienung
– rollstuhlgerechte Durchgänge und Ausstellungsräume
– barrierefreies WC im Untergeschoss und im Restaurant
– abgesenkte Museumskasse
– Leitsystem für Besucher mit eingeschränktem Sehvermögen (vom Museumseingang bis zur Kasse und zum Besucheraufzug)
– Wandtexte in einfacher Sprache, erhältlich an der Information im Foyer oder zum Download von der Homepage
– ausleihbare Rollstühle und Kinderwagen
– Sitzmöglichkeiten im Eingangs- und Servicebereich
– barrierefreie Parkplätze auf Vorbestellung für Besucher mit Parkausweis für Behinderte
https://www.museum-barberini.com/ihr-besuch/#barrierefreiheit
Blindenführhunde sind erlaubt.
Es gibt eine eigene Barberini App mit vielen Audio-Texten, die Standort-sensibel im Museum funktionieren soll (Zugriff auf Standort muss beim Mobiltelefon erlaubt worden sein).
Zur aktuell laufenden Ausstellung „Monet. Orte“ gibt es am Mo., 23. März 2020 und Mo. 4. Mai 2020 jeweils um 17:00 eine spezielle Führung für sehbehinderte und blinde Menschen. Dauer: 90 Minuten.
Danke für den Hinweis, aber leider sind die Inhalte des Museums in keiner Weise für blinde und sehbehinderte Besucher aufbereitet und zugänglich gemacht worden. Es gibt keine taktilen Abbildungen oder Übertragungen in der Ausstellung und auch kein Orientierungs- und Leitsystem. Der Museumsbesuch lohnt sich daher für einen blinden Kunstliebhaber auf keinen Fall, es ist eine Black-Box. Da ist ein Buch, eine Website bzw eine Bildbeschreibung informativer. Ein Blindenleitsystem zur Kasse ist da wie ein Hohn für einen blinden Besucher.
https://www.mercedes-benz.com/de/mercedes-benz/classic/museum/barrierrefreiheit/
das klingt schon mal gut, wir werden es am Karfreitag testen.
so jetzt waren wir dort und es war richtig gut. Wir hatten eine kurze Einführung mit einer persönlichen Begrüßung und unser Sohn durfte mit extra Handschuhen das erste Auto (ist ja mehr ne Kutsche noch) im Museum anschauen. Wir hatten bewusst nicht um eine extra Führung gebeten, da dies auf die kürze der Zeit nicht realisierbar gewesen wäre. Für ein acht jähriges Kind wäre dies auch vielleicht noch zu viel Information gewesen, bei den Nutzfahrzeugen konnte er noch mal in ein Auto rein und die anderen von außen betasten. Der Sound in der Steilkurve bei den Rennautos war richtig real und gut. Der Audioguide ist für Blinde noch nicht ganz sicher zu finden d.h. die Punkte an den Tafel sind nicht markiert, beim Kinderaudioguide muss man aber keine Auswahl auf der Schaltfläche treffen, beim dem für Erwachsene kann man aber noch mehr wählen. Auch für andere Menschen mit Behinderungen wurde mit flachen Rampen, teilweise unterfahrbaren Schautafeln und ordentlichen WC an fast alles gedacht. Lifte waren allerdings ohne Braille und Sprachansage. Fazit mit sehender Begleitung sehr gut machbar.
Ganz herzlichen Dank für den ausführlichen Bericht!
Die aktuelle Sonderausstellung HAUTNAH im Deutschen Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main, zeigt noch bis zum 10. März das Werk der Kostümbildnerin Barbara Baum.
Bei der Ausstellungsgestaltung wurden die besonderen Bedürfnisse von blinden und sehbehinderten Menschen mitkonzipiert. Neben Stoffstationen, an denen man unterschiedliche Materialien wie Seide, Baumwolle und Leinen anfassen kann, gibt es Taststationen, an denen die Kostümentwürfe von Barbara Baum als Reliefdruck nachempfunden werden können. Zum taktilen Kostümentwurf gibt es eine Stoffprobe des Originalkostüms, zusätzlich sind die Anmerkungen in Reliefschrift und Brailleschrift aufgedruckt. Die gesamte Ausstellung ist auch über Audiodeskription zugänglich gemacht worden.
Weitere Informationen zur Ausstellung und zum Audioguide lassen sich unter http://www.hautnah.deutsches-filmmuseum.de nachlesen. Bei Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung! Viele Grüße, Isabelle
Bitte nächsten Termin in Kolbe Museum anmerken:
26.01.2019 14 Uhr zur Ausstellung „Zarte Männer in der Skulptur der Moderne“
LINK: https://www.georg-kolbe-museum.de/tastfuehrung-fuer-erwachsene-mit-und-ohne-sehbeeintraechtigung-3/
Beste Grüße,
BC
Das Haus des Waldes mit Walderlebnisweg in Stuttgart-Degerloch lässt die Besucher den Wald mit allen Sinnen erleben. Alles darf angefasst und genau untersucht werden. Unserem Sohn hat es super Spaß gemacht.
Vielen Dank für den Tipp!
Wir haben diese Informationsseite dazu gefunden:
http://www.hausdeswaldes.de/haus-des-waldes/barrierefreiheit/
Vielleicht wäre das noch ein Tipp, er ist nicht groß, aber im Frühjahr super schön und er duftet richtig gut.
https://www.blindengarten-bremen.de/
Herzliche Grüße… Juliane
Hallo liebe Nutzer,
in Frankfurt am Main gibt es das Museum für und von blinden und allen die mal erleben wollten wie ein blinder sich orientiert. Ein Essen im Dunkeln ist auch möglich. Es heißt Dialog im Dunkeln.
Das Kunstmuseum Bayreuth bietet inklusive Führungen. Mit Tastobjekten, Tastkopien und einem taktilen Grundriss richtet sich dieses Angebot an blinde, sehbehinderte und sehende Besucher gleichermaßen. Die Führungstermine werden unter anderem im Newsletter des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbundes veröffentlicht. Bei Interesse am Kunstmuseum Bayreuth und seinem inklusiven Angebot erfahren sie mehr unter der Rufnummer 0921 7645310.
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich wohne in Wetzlar, der Stadt der Optik. Hier gibt es ein Dunkelkaufhaus, die Möglichkeit für Sehende durch die Erfahrung des Blindseins ihre Sehfähigkeit zu schätzen. Das ist schön. Doch ich dachte mir: wie schön wäre es wenn Blinde eine Kunstausstellung erfahren könnten – z.B. die beeindruckenden Photografien von Giles Dulay. Mir kam die Idee, ob man nicht eine Art elektronischer Bilderrahmen schaffen könnte, mit einer akustischen Maus verbunden mit einer Software, die die zu sehenden Gegenstände mit einem Klicksonarton verbindet. Für den Monitor könnte man die neuen Möglichkeiten des „3D Drucks“ – einer Umwandlung von Lichtsignalen in räumliche Strukturen- nutzen, nur dass es ein Stoff sein müsste, der sich nicht bleibend verändert, sondern nach der Berührung in die alte Form zurück findet. So könnte ein Blinder über einen Bildschirm streichen um einen ersten Grobeindruck des abgebildeten Raumes zu erhalten. Ich würde mich freuen, wenn es durch diese Idee einmal wirklich in Wetzlar – und natürlich auch anderswo- ein Museum für Blinde geben könnte, Blinde eine größere Teilhabe auch an der virtuellen Welt hätten und Kinder auch am PC die Klicksonarorientierung üben könnten.
Mit freundlichen Grüßen
Katrin Topuksöker