Bauanleitung für Kindervolllangstock

Sie finden hier drei einfache Bauanleitungen für unterschiedliche Langstöcke, die speziell für Kinder im Alter von 1 bis 6 Jahre entwickelt wurden. Sie sind sehr leicht, stabil und einteilig. Der „Dr. Stamm Kinderlangstock„, der „Zimmermann-Kinderlangstock“ und der „Toberna-Kinderlangstock“. Alle sind für unter 25€ (plus ggf. Versand) schon mit wenig technischer Begabung selbst herzustellen. Alle Links auf Online-Versender sind beispielhaft, um das Material zu illustrieren.

Die Bezeichnung Volllangstock steht für Blindenstöcke in Körpergröße oder mindestens Nasenhöhe. Langstöcke dagegen sind in der Regel Brust bis Halshöhe und tasten damit für Kinder und viele Erwachsene mit normalem bis hohem Lauftempo zu kurz. Der Volllangstock bietet einen halben bis ganzen Schritt mehr Vorausschau.

Auch nach etwa 2 Jahren sind wir mit den Stöcken zufrieden. Der Verschleiß ist gering. Einziges Risiko bisher sind Passanten, die auf den Stock treten und ihn dadurch einknicken können. Die Stöcke wurden von blinden Profis und von blinden Kindern als sehr gut bewertet. Sie erfüllen alle notwendigen Kriterien in Maßen, Gewicht und Flexibilität/Stabilität.


1. Der stabile „Toberna Kinderlangstock“ (bis 95cm Körpergröße)

Der von einem perfektionistischen Vater entwickelte Voll-Langstock ist von besonderer Stabilität und ausgesuchten leichten Materialien. Er ist aber auch auf Dauerhaftigkeit und Steifigkeit ausgelegt.

Materialliste:

  • 1x CFK-Rohr 8×6 mm „gewickelt, geschliffen, lackiert“. Z.B. bei Carbonscout (ca. 5€).
  • Gewindeaufnahme aus Alu (3,50€) und Stockspitze (Birne, Ball, Keramik oder Marshmallow; ca 5-20€) bei: Comde-Derenda GmbH, Herr Klein, Tel .+49 3329/69027-227  von 9.00-16.00 Uhr, E-Mail: klein[at]comde.de
  • je 200mm Aquarium- bzw. Wasserschläuche 8×10 und 10×14 (Baumarkt/Aquariumzubehör)
  • 320er Schleifpapier (Baumarkt) und
  • Zwei-Komponenten-Kleber auf Epoxidharz-Basis (Baumarkt)

Bauanleitung:

  1. Stockspitze und Alu-Aufnahme zusammenschrauben und auf das Rohr stecken. Dann wird die Länge des Stockes am Kind ausgemessen. Er sollte etwa 5cm größer sein wie das Kind.
  2. Rohr mit einer Eisensäge oder Flex auf Maß schneiden und dann vorn mit den 320 bis 360 Schleifpapier 1 bis 2 cm anrauen (nur soviel wie die Muffe der Alu-Aufnahme tief ist)
  3. angerautes Rohrende und die Alu-Aufnahme mit Zwei-Komponenten-Kleber benetzen und verkleben (Trockenzeit einhalten)
  4. Für den Griff beide Schläuche 8×10 und 10×14 auf ca 200mm Länge schneiden und dann am oberen Ende erst den dünneren Schlauch über das Rohr schieben (warmes Wasser ist hilfreich und etwas Kinderhaarwaschmittel oder Spülmittel), darüber dann den größeren Schlauch schieben. Man kann auch statt dem 8×10-Schlauch ein weiteres 8×10-CFK-Rohr verwenden um noch ein paar Gramm zu sparen. Den Griff kann man am oberen Ende mit einer Kunststoff-Schraubenabdeck-Kappe verschließen.
  5. Mit einem Bohrer ein Loch quer durch den Griff bohren, zur Aufnahme der Kette (im BW-Shop oder im Baumarkt zu kaufen) als Hängeschlaufe.
  6. Nach Belieben kann der Stock nun mit dünner weisser Folie beklebt werden, auch Reflektionsfolien empfehlen sich.

Fertig ist der 80 bis 90g leichte, hochstabile Kinderlangstock.


Entworfen und zur Verfügung gestellt von
D. Toberna, Berlin


2. Der stabile „Zimmermann-Kinderlangstock“ (ab 95cm Körpergröße bis 130cm)

Materialliste:

  • Sie bestellen eine handelsübliche Stockspitze (Birnenspitze mit Kugellager, Birne, Ball, Keramik oder Marshmallow; ca 5-30€) aus dem Hilfsmittelvertrieb (Wenn sich die Spitze im Boden öfter verhakt – wie in Berlin – nehmen Sie eine größere >30mm bis 50mm). Bsp: Comde oder LHZ Dresden
  • ein CFK-Rohr mit 10mm Innendurchmesser, also 12x10x1000mm oder 120cm also 12x10x1000mm (ca 13€). Rohre gibt es als 100cm und 120cm Stücke.
  • als Griff einen klaren Wasserschlauch (z.B. Baumarkt Gartenabteilung) mit 12mm Innendurchmesser (entfällt bei Kindern unter 2,5 Jahre, weil sie kleinere Hände haben. Kann dann mit Lenkerband aus dem Fahrradzubehör umwickelt werden).
  • 15cm Textilgummi (Kurzwarenabteilung) oder Schlüsselring oder Schlüsselkette (beides Baumarkt)
  • Kunststoff-Bohrlochabdeckung (im Baumarkt neben Möbelschrauben) oder Gummiabdeckung für Rohrenden
  • Dünne weisse Klebefolie und weisse Reflektorfolie (zB bei modulor)

Zusammenbau: 

  1. Rohr auf Körpergröße des Kindes +2cm absägen.
  2. Das Gewinde der Stockspitze etwas einölen, Heisskleber in das Rohrende und um das eingeölte Gewinde laufen lassen. Sofort möglichst gerade und zentriert in das Rohr halten und erkalten lassen. Ca. 30 Min. später die Stockspitze leicht aus ihrem Gewinde herausdrehen und sofort wieder eindrehen.
  3. Den Schlauch als Griff auf 24cm schneiden und (ev. nass) oben, am anderen Ende über das Rohr führen oder mit Lenkerband umwickeln.
  4. Am Griffende, ca. ein Zentimeter von oben quer ein Loch durch Griff und Rohr bohren um einen Schlüsselring, ein Band, Textil-Rundgummi oder Kette zum Aufhängen zu befestigen. Schlaufe von aussen durch die Löcher führen und die Enden innen verschliessen.
  5. Das obere Rohrende am Griff schließen Sie mit einer Bohrloch-Kappe oder einer Kunststoff-Kappe für Rohr-Enden (auch Baumarkt).
  6. Nach Belieben kann der Stock nun mit dünner weisser Folie beklebt werden, auch Reflektionsfolien empfehlen sich. Zur Dekoration kann er mit Glitzerfolie oder anderem „gepimpt“ werden. Die sehenden Freundinnen in Kita und Schule werden neidisch sein! :-)

Fertig. Dieser Stock ist mit Griff wegen des dickeren Rohres etwa 8g schwerer als der obere – ohne Griff ist er leichter.

Entworfen und zur Verfügung gestellt von
Steffen Zimmermann, Berlin

Kugelgelagerte Rollspitze, mit Heisskleber im Rohr eingeklebt. Glitzerfolie zur Dekoration.


3. Der federnde „Dr. Stamm Kinderlangstock“ (bis 75cm Körpergröße)

Materialliste:

  1. ein Glasfaserrohr aus dem Modellbaubereich z.B. von Conrad-Elektronik: Artikelnummer 209498 (GFK-Rohr 4 x 6 x 1000 mm) für 1,99 €
  2. einen Holzgriff, 20 cm lang, z.B. aus einem Holzdübel/Riffeldübel (Buchenholz) oder anderes angenehmes Hartholz mit 12-14 mm Durchmesser. Das Rundholz muß, das ist der schwierigste Part, eine zentrale Bohrung mit 6 mm Bohrer über mindestens 13 cm bekommen. Dazu ist eine Werkbank hilfreich. Fragen Sie ggf. beim Tischler um die Ecke.
  3. die kleine birnenförmige Stockspitze (25 mm Durchmesser) für den „Comde“-Blindenstock vom Hilfsmittelversand. Kosten ca. 7€. Die Spitze bekommt ebenfalls eine Bohrung von 6 mm zentral (vorher muss das Metallstück abgeschnitten bzw. mittels Lötkolben ausgelöst werden).

RundholzGFK-RohrBauanleitung:
Alles wird nun zusammengefügt: Die Spitze mit sehr gutem temperaturfesten Kleber angeklebt. Das Glasfaserrohr wird so gekürzt, dass es zu einer Gesamtlänge – mit Spitze und Griff – der Körpergröße des Kindes kommt (Volllangstock). Mit diesem 100cm-Rohr entsteht ungekürzt ein max. 110cm langer Blindenstock. Der gebohrte Dübel wird jetzt fest mit dem Rohr verklebt. Nach Geschmack kann das Rohr mit reflektierender Folie beklebt werden – muss aber nicht. Voilá fertig ist der Kleinkind-Langstock.

Entworfen und zur Verfügung gestellt von
Dr. C. Stamm
Augenärztin, Berlin


Bitte teilen Sie Ihre Erfahrungen mit uns, wenn Sie einen Stock bauen und testen. Bei einem Kinder-Langstock handelt es sich nicht um ein Verkehrsschutzzeichen. Jedes Kind muss im Straßenverkehr verantwortungsvoll beaufsichtigt werden.

16 Antworten zu Bauanleitung für Kindervolllangstock

  1. Jenny sagt:

    Hallo!
    Vielen Dank für diese tolle Seite!
    Unser Kind ist jetzt 14 Monate alt, geht aber noch nicht frei.
    Unsere Frühförderin meint, einen Langstock so früh einzuführen sei nicht sinnvoll, da die Kinder zuerst lernen müssten, die Umgebung unmittelbar kennenzulernen, also ohne Stock dazwischen. Ich denke aber dass es kein Widerspruch sein muss, beides anzubieten. Oder sollen wir warten, bis sie selber gehen kann?
    Liebe Grüsse

    • Steffen Zimmermann sagt:

      Ich würde Ihnen Recht geben. Auch ich sehe da keinen Widerspruch. Ihr Kind wird trotz Verfügbarkeit nicht permanent den Stock in der Hand haben, sondern überwiegend die Hände nutzen. Der Stock ist quasi ein zusätzliches Organ, das bei Interesse (und das entsteht ja durch die Erfahrung damit) genutzt wird.

    • Mirjam Schiering sagt:

      Aus unsere eigenen Erfahrung. Der Stock wird oft schon im Sitzen genutzt damit man sich manches wieder angeln kann, so haben es zumindest unsere Kinder sich auch selber beigebracht- D.h die große Sehende hat den Klingelball gerollt, war er nah genug wurde die Hand genutzt, war er zu weit weg dann der Stock. War der Stock nicht zu Hand hat es aber auch mal eine Papröhre getan. Für mich war alles was den Nutzen der „Arm-“ und damit Sichtverlängerung erfahrbar gemacht hat erlaubt. Viel Spaß dabei.

  2. Robin sagt:

    Hallo und erstmal vielen Dank für eure Initiative und diese tolle informative Seite.
    Toll das es euch gibt.

    Zum Eigenbau kann ich noch gewickelte CFK Rohre aus dem Bogenbau empfehlen. Diese sind relativ günstig zu haben und sehr stabil. Allerdings ist die Länge nur für kleinere Kinder geeignet.

    Meine Frage an euch: ist ein Golfball als alternative Spitze für einen Langstock eurer Meinung nach geeignet? Oder ist dieser mit seinen ca 40-45Gramm zu schwer?

    Man kann diese relativ einfach aufbohren, einen 6mm CFK Stab einkleben und Diesen wiederrum in ein 8mm CFK Rohr verkleben.

    Vielen Dank schon einmal für die Antwort.

    • Steffen Zimmermann sagt:

      Hallo Robin,

      vielen Dank für die netten Worte!
      Den Golfball würde ich auf keinen Fall empfehlen, da er deutlich zu schwer ist, ja. Der fertige Stock soll ja möglichst weniger als 1g pro Zentimeter wiegen. Und je weiter unten das Gewicht liegt, desto schwerer wiegt es in der Hand – Du weisst schon: Hebelgesetz.

      • Robin sagt:

        Hallo Steffen und vielen Dank für die Antwort.
        Inzwischen habe ich einen Langstock aus einem 8mm CFK Rohr aus dem Drachenbau (exel cfk) gebaut und eine Rollspitze zugekauft.
        Das obere Ende habe ich mit Lenkerband aus dem Radsport umwickelt und somit hat er einen nicht zu dicken, angenehmen Griff bekommen.

        Glitzertape in Wunschfarbe hier und da drum gewickelt und promt war die kleine ganz Stolz auf Ihren neuen Stock.

        Vielen lieben Dank für eure Arbeit. Macht weiter so.

  3. Daniela sagt:

    Stabilerer Stock

    Wir hatten das Problem, dass beim „erforschenden“ Umgang unseres 20 Monate alten Sohnes, das CFK-Rohr längs mehrfach gerissen ist. Auch Tapen hat da nicht auf Dauer geholfen.
    Wir haben jetzt eine Variante mit einem dünnen Alurohr gebaut und die hält bisher allem Forscherdrang stand. Der Stock ist etwa 10g schwerer als der andere.
    Das Gewinde der Spitze haben wir dünn eingeölt und dann ins Rohr geklebt. Der Kleber hat sich entsprechend des Gewindes geformt, so dass sich die Spitze auch auswechseln lässt.

    • Schiering, Mirjam sagt:

      Hallo Daniela,

      wir haben uns für den ersten Stock von Julian auch nur ein Alurohr gekauft, da wir der „Schlagstabilität“ bei Carbon auch nicht sicher waren, zumal er auch noch eine ältere Schwester ha, die den Stock natürlich auch testen muß. Waren letztes Woche auf dem Workshop von Daniel Kish in München und er hat den Stock für den Anfang als okay befunden. Alu biegt sich zwar leicht, aber man kann es auch wieder gut zurückbiegen oder wenn es zu stark gebogen ist einfach einen neuen Stab abschneiden (der Alustab ist ja recht günstig im Baumarkt zu erwerben). Wenn die Kinder dann mit dem Stab etwas weniger stark rumhauen kann man immer noch auf Carbon umsteigen, mit dem man dann auch noch genauer tasten kann und etwas leichter ist.

      Grüße aus Niederbayern
      Mirjam und Frank Schiering mit Julian (23Monate) und Fabienne (4 Jahre)

    • E.R. sagt:

      Hallo,
      da bei uns der CFK-Stock leider auch schnell kaputt ging, haben wir im Moment ein Alu-Rohr in Verwendung. Das ist auch schon schief und krumm, aber er bricht eben nicht so leicht. Ich würde aber lieber wieder CFK verwenden und empfehlen, da das Alu-Rohr deutlich schwerer ist und es damit für unser Kind wirklich ein weltengroßer Unterschied ist.

      Übrigens war unser CFK-Rohr der Rest einer Angel, das Gewinde haben wir wie in der Beschreibung zum „Zimmermann-Stock“ gesteckt/geklebt und auf den Griff verzichtet, da das Rohr ohnehin nach oben dicker wird. Eine Abdeckung für das obere Ende. Damit wog der Stock insgesamt gut 35g.

      Viele Grüße und bitte mehr Infos und Bücher! (Ich spende auch gleich wieder dafür.)

  4. Andrea sagt:

    Ich bin heute erstmalig auf dieser Website gelandet und finde sie sehr informativ gestaltet. Mich würde jedoch interessieren, wie „herkömmlich“ ausgebildete Frühförderer/Mobilitätstrainer die frühe Anwendung eines Langstocks sowie anderer Hilfsmittel beurteilen und ob Sie mit Blindenverbänden in Verbindung stehen, um dort die Vor- und Nachteile Ihrer Methoden zu erörtern.
    ich selbst bin gelernte Orthoptistin und stehe solchen Neuerungen zwar offen aber dennoch auch kritisch gegenüber. Warum ist nicht schon früher jemand auf die Sonarmethode gekommen, wenn sie doch so hilfreich ist? Oder kritisch gefragt: Ist sie wirklich alltagstauglich, wenn z.B. in bewohnten Gebieten viele Menschen herumlaufen und viele Störgeräusche vorhanden sind?
    Ich bin gespannt, wie sich andere Fachleute, Laien und Betroffene zu Ihrer Seite äußern und werde sicher häufiger hier vorbeischauen, um weitere Entwicklungen zu verfolgen!
    Danke dafür!

    • Steffen Zimmermann sagt:

      Hallo Andrea, der frühestmögliche Einsatz des Langstockes steht inzwischen auch unter Fachleuten außer Frage. Es ist klar, dass das eigentliche Langstocktraining durch Mobitrainer aber erst später stattfindet. Jedes Kind braucht aber zum Laufen lernen eine Voraussicht, nicht nur Sehende! Neben unzähligen anderen Fachleute unterstützt diese Auffassung auch Prof. Brambring, Prof. Lang, Dr. Stamm, und Prof. Felder usw. usf.. Und vor allem die Kinder unterstützen diese Forderung. Sie lernen sich plötzlich frei zu bewegen. Fallbeispiele gibt es zuhauf.Sie sollten einfach mal dabei sein. Ihnen nicht diese Möglichkeit zu geben ist so absurd wie einem schlechtsichtigen Kind die Brille bis zur Einschulung zu verweigern.

      Echoortung ist absolut keine Neuerung. Die meisten blinden Menschen setzen sie ein. Klicksonar ist eine besondere Art der Anwendung davon, die sich im deutschsprachigen Raum bisher nicht durchgesetzt hat. Das liegt vielleicht an der Mentalität und dass man dafür ein paar Monate das Gehirn trainieren muss. Erwachsene Blinde, die es nur einmal so versuchen, werden nicht sofort die neue Dimension erkennen. In den Blindenverbänden sitzen fast nur ältere Blinde, die sich um ältere Blinde kümmern (Demographie) und in den letzten 100 Jahren nichts für Kleinkinder getan haben. Blinde Kleinkinder haben bisher keine Lobby. Beobachten Sie und vergleichen Sie einfach blinde Menschen. Vergleichen Sie Anwender und Nicht-Anwender der Technik in ihrer Bewegung, der Navigation und der Lebensweise und Ihnen wird sofort und uneingeschränkt klar sein, dass Klick-Sonar ein erhebliches Mehr an Freiheit, Selbstbestimmtheit, Dynamik und Lebensqualität bringt. Und nicht zu vergessen: das daraus erwachsende Selbstbewusstsein und die Chance auf Teilhabe an der Gesellschaft. Machen Sie sich ein Bild und machen sich die Mühe und lesen Sie die wichtigsten Studien und sehen Sie die Filme mit Daniel Kish oder anderen. Warum sollte man die einzige natürliche und dazu so simple Möglichkeit der „Fernsicht“ für blinde Menschen nicht fördern? Österreich ist seit diesem Jahr komplett darauf eingestellt und alle Mobitrainer und Frühförderer werden dahingehend ausgebildet blinde Menschen ab Kleinkindalter zu unterrichten – mit großem Erfolg. Und zuletzt: Die Fakten sprechen dafür und es gibt absolut nichts Bekanntes, was dagegen spräche. Störgeräusche sind relativ belanglos. Die Methode ist absolut alltagstauglich. Selbst in einem belebten Flughafengebäude und neben einer Baustelle hat das geübte Gehirn kein Problem die Echos zu filtern. (siehe plos Studie)

      Ergänzung 10.08.2012: Auch jetzt, Monate später, erschrecke ich beim Lesen Ihrer Frage. Es fühlt sich für mich genauso absurd an, als ob Sie fragten: „Ist es denn überhaupt bewiesen, dass es nicht besser wäre, alle Kinder bis zum Schuleintritt in kleinen Käfigen in dunklen Zimmern zu halten. Wozu sollen sie laufen? Wozu sollen sie sehen?“ (Ich unterstelle nicht, dass Sie das fragen, sondern es ist für mich so absurd als ob)

  5. Arne sagt:

    Danke! Ich finde super, wie und welche Informationen Sie zur Verfügung stellen.

  6. Arne sagt:

    Wie lang sollte der Stock für ältere Kinder sein?

    • Steffen Zimmermann sagt:

      Je nach Laufgeschwindigkeit (schnell = lang) und dem individuellen Gefühl des Anwenders bleibt man bei Körpergröße oder geht bis zu Kinnhöhe runter. Wir empfehlen Stöcke mit 20 bis 25 cm Grifflänge, damit der Stock bei engen Situationen auch kürzer gehalten werden kann. Bei der von uns empfohlenen Haltung neben dem Körper (also nicht vor dem Körper) und einer natürlichen entspannten Handhaltung, kann situationsbedingt sehr flüssig die Hand weiter vorn oder hinten greifen.

  7. Ilona Röhl sagt:

    Vielen Dank, für die bereitstellung der Bauanleitungen. Mir ist aufgefallen, dass Sie eine Handschlaufe für wichtig erachten. In der Mobilitätsausbildung haben wir gelernt, dass die Hand NICHT in die Schlaufe gehört, da der Stock im Notfall nicht losgelassen werden kann, sondern den Blinden mitreißen könnte. Ich vertrete die Auffassung, dass gerade Kinder die Schlaufe nur benötigen um den Stock an die Gaderobe der Schule zu hängen. Bei Kleinkindern braucht man die Schlaufe m.E. nach gar nicht.

    Ilona Röhl

    • Steffen Zimmermann sagt:

      Danke für den Hinweis, ich habe die Bauanleitungen entsprechend umformuliert. Wir haben das Band tatsächlich nie als Handschlaufe, sondern als Aufhänger genutzt. Die wird oft gebraucht, auch im Kindergarten.

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