Museen mit einem Angebot für alle: Inklusive Ausstellungen

Die alphabetische Liste ist permanent in Arbeit. Anregungen und Mithilfe bei der Erweiterung der Liste sind sehr willkommen (Kommentarfeld ganz unten).

Es geht hier nur um Museen und Ausstellungen, die auch spontan besucht werden können. Wir begrüßen zwar ausdrücklich auch die speziellen Führungen für Blinde und Sehbehinderte, die manche Museen meist monatlich anbieten, doch entspricht das noch nicht ganz der Vorstellung einer inklusiven Gesellschaft.

Beispielhaft: Wenn nicht bereits die Exponate selbst für blinde Besucher freigegeben sind, bieten manche Museen mindestens zu jedem Thema und im Optimalfall zu den wichtigen Exponaten Tastmodelle. Wo dies sinnvoll erscheint, werden die Exponate in taktilen Grafiken didaktisch aufbereitet. Manchmal bieten die Museen die Begleitung eines fachkundigen Mitarbeiters spontan an. Wo es sich um besonders empfindliche Exponate handelt, hält man einen Satz enganliegende gefühlsechte Handschuhe für den Besucher bereit. Nach Ermessen werden Absperrungen geöffnet und Exponate dahinter zugänglich gemacht. Von ausgewählten Gemälden werden Reliefs angeboten, von Skulpturen Abgüsse und von Großexponaten Modelle. Ein Museumsführer und das Orientierungs- und Beschriftungssystem wird zusätzlich in taktilen Tafeln mit Blindenschrift angefertigt.

Diese Maßnahmen sind weder unbezahlbar, noch undurchführbar. Ja, es kostet auch Geld, aber dies gehört zu den unumgänglichen Aufwänden eines Museums, wie die Restauration, die Website oder die Beschriftung. Ein Verstoß gegen die Menschenrechte von über einer Mio. Blinden und Sehbehinderten und gegen unser Grundgesetz ist nicht akzeptabel in einer zivilisierten Gesellschaft, Kulturnation und Rechtsstaat.


Alphabetisch nach Städten

BerlinChemnitz,  Dornbirn (A), Dresden, Düsseldorf, Duisburg, Nationalpark Eifel, Fladungen, FrankfurtFreilichtmuseum GlentleitenHaltern am See, Hamburg, Herne, Hildesheim, Leipzig, Mainz, Mettmann, Münster, Nürnberg, Paderborn, Trier, Wolfsburg, Würzburg


Allgemeine Beiträge zum „Museum für Alle“

Gleichberechtigung ist, mit den Händen sehen zu können, was Sehende mit den Augen sehen.

Ein gutes Beispiel, leider bereits abgelaufen, aber interessant um zu erfahren, wie ein Museum seine Werke zugänglich macht.

Der unsichtbare Aufzug


Berlin

Deutsches Technikmuseum

Das Deutsche Technikmuseum Berlin hat vieles zu bieten, was man direkt anfassen kann: Boote, Schiffe, Loks, Flugzeuge von allen Seiten und auch Bauteile – historisch oder modern. Wenige allerdings als Modelle ohne Glaskasten. Blinde Besucher dürfen auf Nachfrage an der Kasse sogar hinter die Absperrungen und dort die sonst nicht anfassbaren Objekte bestaunen.

An jedem 1. Sonntag im Monat um 11.00 Uhr lädt das Deutsche Technikmuseum blinde und sehbehinderte Besucherinnen und Besucher ein, die Ausstellungen im Rahmen einer Führung zu erkunden. Die Führungen mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunkten werden abwechselnd für Kinder und für Erwachsene angeboten. Zur Zeit sind immer in den ›geraden‹ Monaten die Kinder und in den ›ungeraden‹ die Erwachsenen an der Reihe.

Spontaner Ausstellungsbesuch garantiert!

Die Januar 2019 neu eröffnete und überarbeitete Dauerausstellung zur Schreib- und Drucktechnik Schriften, Bilder und Zeichen wird barrierefrei präsentiert.
Auf einer Ausstellungsfläche von 200 Quadratmetern werden die Hauptthemen Schriftherstellung und Schriftsatz sowie Drucken von Schriften, Bildern und Zeichen gezeigt.
Die Themen werden gleichermaßen für sehende, blinde und seheingeschränkte Besucherinnen und Besucher erzählt. Taktile Informationsgrafiken, speziell angefertigte Tastobjekte sowie originale Objekte ermöglichen haptische Erfahrungen, begleitet von ungekürzten Braille-Beschriftungen.
Inklusive Langstockhalterungen an fast sämtlichen Stationen.

Taktile Informationsgrafiken zu den vier Drucktechniken. Foto © SDTB | Foto: Steffi Hengst

Taktiler Übersichtsplan am Eingang der Ausstellung. Foto © schweizergestaltung

Eine insgesamt sehr erfreuliche Erfahrung! Museen, bitte nachmachen!

Das Netz taktile Station mit Punktschrift und Audio Button im Deutschen Technik Museum Berlin

Taktile Station mit Punktschrift und Audio Button im Deutschen Technikmuseum Berlin

Berlinische Galerie

Die Berlinische Galerie ist auf dem Weg zu einem Museum für alle — und zeigt eine barrierefreie Sammlungspräsentation von sieben Kunstwerken.
»Kunst in Berlin 1880–1980« wird zugänglich für blinde und sehbehinderte Menschen.
Inklusiver Ausstellungsrundgang mit sieben Tastmodellen, einer inklusiven Audiotour auf deutsch und englisch mittels App und taktilem Leitsystem. Zudem werden Tastführungen angeboten. Auch einen taktilen Übersichtsplan gibt es in Braille. Ein guter Anfang und insgesamt sehr nachahmenswert für alle Museen!
Pressemitteilung der BG und ein Beitrag in der Abendschau des rbb.
Informationen zur barrierefreien Sammlungspräsentation.
Informationen zur Barrierefreiheit.
Informationen zur inklusiven Vermittlung: Die Berlinische Galerie bietet regelmäßig Führungen für blinde und sehbehinderte Besucher*innen sowie in Deutscher Gebärdensprache an. Termine und nähere Informationen finden Sie im Kalender.

Ein taktiles Bodenleitsystem ermöglicht einen eigenständigen Ausstellungsbesuch für blinde Besucher. (Foto © Anderes Sehen)

»Straßenlärm« von Otto Möller, 1920 (Foto © Anderes Sehen)

Berlinische Galerie Tastmodell © Harry Schnitger

Taktiler Orientierungsplan mit Braille  (Foto © Anderes Sehen)

Tastmodell „Sitzende Jenny“ von Rudolf Schlichter © Harry Schnitger

Sieben Taststationen, die nicht explizit für blinde Besucher gekennzeichnet sind, laden zum Betrachten ein. (Foto © Anderes Sehen)

Tastmodell zu Eugen Spiros »Tänzerin Baladine Klossowski« (Foto © Anderes Sehen)

Anne Frank Zentrum 

AUSSTELLUNG »ALLES ÜBER ANNE«

Anne Frank Zentrum © Ruthe Zuntz

Im Anne Frank Zentrum am Hackeschen Markt in Berlin-Mitte ist die ständige Ausstellung »Alles über Anne« zu sehen. Die Ausstellung erzählt die Lebensgeschichte Anne Franks und informiert über die Zeit, in der sie gelebt hat. Sie erklärt, wieso Anne Franks Tagebuch heute so berühmt ist und zeigt, dass ihre Gedanken noch heute aktuell sind. Alle Menschen sollen diese Ausstellung besuchen und verstehen können. Sie ist auch für Kinder, Jugendliche und Familien gut zugänglich.

Eine kostenlose Führung wird am Samstag, den 25.01.2020, 16-17 Uhr in der Ausstellung stattfinden. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Die Teilnahme ist kostenlos. Wir bitten um Anmeldung per E-Mail an Giulia Tonelli: tonelli[at]annefrank.de

Ort: Ausstellung des Anne Frank Zentrums, Haus Schwarzenberg, Rosenthaler Straße 39, 1. Hof, 2. Stock, 10178 Berlin

Deutsches Historisches Museum DHM 

Das Deutsche Historische Museum möchte möglichst vielen Menschen einen Zugang zur neuen Ausstellung »documenta. Politik und Kunst« ermöglichen.

Ausstellung für alle: mit inklusiven Kommunikations-Stationen und taktilem Leitsystem inklusive Audioguide mit Audiodeskriptionen
Entlang 12 „Inklusiver Kommunikations-Stationen“ ist ein Kurz-Rundgang durch die Ausstellung möglich. Objekte, Modelle und Medien greifen an den Stationen die Hauptthemen der Ausstellung auf und vermitteln diese interaktiv auch für Besucherinnen und Besucher ohne Vorkenntnisse. Jede Station richtet sich an mehrere Sinne, so dass sie auch von Menschen mit Sinnesbeeinträchtigung genutzt werden können. Die Textinformationen stehen gleichberechtigt angeordnet in Deutsch, Englisch, Leichter Sprache, Braille und Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung und laden zum Austausch untereinander ein. An den Stationen sind Sehen, Hören, Riechen und Tasten erwünscht! Alle Stationen verfügen über eine Halterung für Geh- und Langstöcke.

Inklusive und barrierefreie Angebote Die Ausstellung spricht mehrere Sinne an und lädt zum Sehen, Hören, Tasten und Riechen ein. Die Gestaltung ist in weiten Teilen barrierefrei. Alle Ausstellungstexte sind in Deutsch und Englisch. Die Haupttexte stehen zusätzlich für blinde und sehbehinderte Menschen in Braille und Großschrift Schwarz-auf-Weiß sowie Weiß-auf-Schwarz, für Menschen mit Lernschwierigkeiten in Leichter Sprache und für Gehörlose in Deutscher Gebärdensprache zur Verfügung. Alle Textangebote sind entsprechend gekennzeichnet. Die Exponate werden auf unterschiedlichen Höhen präsentiert, die meisten Vitrinen sind für Rollstühle unterfahrbar. Die Farbgestaltung ist kontrastreich.

Inklusive Führungen Die öffentliche Führung am Mittwoch lädt alle Besucherinnen und Besucher zu einem Austausch untereinander ein und bietet dafür zusätzliche Angebote: In der Führung am 1. Mittwoch im Monat werden Objekte ausführlich beschrieben, am 2. Mittwoch werden die Führung und die Diskussionen simultan in Deutsche Gebärdensprache übersetzt und am 3. Mittwoch erfolgt die Führung in Einfacher Sprache.

Öffentliche Termine
bitte erfragen
Treffpunkt: Ausstellungshalle

Museum Lichtenberg 

Eine Ausstellung mit großen Ambitionen für die Barrierefreiheit für blinde Besucher. Es geht um die Geschichte eines Berliner Bezirks, der durchaus stellvertretend ist auch für andere Bezirke. Die meisten Exponate sind zugänglich und mit einem taktilen Bodenleitsystem verbunden. Tastbar sind auch Originalobjekte. Fast alles ist mit Braille beschriftet, vieles mit Audio spannend erzählt oder ergänzt. Spielerisch kommt man der Geschichte näher. Die Ausstellung lohnt sich für alle, ob sehend oder blind und ist für jedes Alter ab 8 Jahre geeignet.

Das Museum schreibt: „Unsere barrierefreie Dauerausstellung erzählt, wie Lichtenberg zu dem wurde, was es heute ist, und was es so besonders macht. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themen Arbeiten – Leben – Verändern, zu erleben in vier Ausstellungsräumen: Im Raum WAS werden Ereignisse aus der Geschichte und Gegenwart des Bezirks erzählt. WO präsentiert die Vielfalt an Ortsteilen. WER dreht sich um Personen und ist offen für neue Ideen. WOW zeigt Überraschendes aus Lichtenberg. Mit der Neukonzeption bauten wir aktiv Barrieren ab.“

Museum Lichtenberg im Stadthaus
Türrschmidtstraße 24, 10317 Berlin

Öffnungszeiten
Di-Fr 11-18 Uhr
So 14-18 Uhr

PalaisPopulaire

Das PalaisPopualire bietet fast zu jeder Ausstellung eine Audioführung für blinde und sehbehinderte Besucher an, die detaillierte Bildbeschreibungen zu ausgewählten Exponaten mit allgemeinen Audiotexten zur Verfügung stellt. Zusätzlich zu dem regelmäßigen inklusiven Rundgang und Workshop für blinde und sehbehinderte Erwachsene gibt es die Möglichkeit, einen maßgeschneiderten Familienworkshop zu buchen. Tastmodelle zu einzelnen Kunstwerken sowie Informationen zu den Räumen und Wegeführungen unterstützen bei der Orientierung im PalaisPopulaire.

Aktuelle Workshops und Führungen finden Sie im Kalender.

Tastmodell

Orientierungspläne und Etagenübersichten unterstützen bei der Wegeführung

PalaisPopulaire, Unter den Linden 5, 10117 Berlin


Das klingende Museum

In Berlin und Hamburg gibt es das klingende Museum, in dem alle Musikinstrumente angefasst und ausprobiert werden können. Großer Spaß und viel zu lernen für Kinder. Freundliches Personal.

Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen

10707 Berlin, Eingang am Ge­bäude Köllnischer Park 3: Stadtmodelle: „Sprechendes Tastmodell – Berlin“. Mit dem Tastmodell der Berliner Innenstadt im Maßstab 1:2000 können auch jene einen Überblick und Detailblick gewinnen, die sehbehindert oder blind sind. Auf dem Tastmodell sind einige Sehenswürdigkeiten vergrößert und erhöht an einem Metallstab dargestellt; sogenannte Lupenmodelle im Maßstab 1:300. Drei große Tastmodelle im Maßstab 1:100 vom Brandenburger Tor, der Siegessäule und dem Fernsehturm stehen für Sie in unmittelbarer Nähe ebenfalls zur Verfügung. Auf Wunsch erhalten Sie am Info-Tresen auch ein Audio-Set (Smartphone und Reader), um am Innenstadtmodell akustisch Informationen über 150 Sehenswürdigkeiten zu erhalten. Insgesamt stehen 4 Sets zur Verfügung. Wegen der Öffnungszeiten fragen Sie unter 030 9025-1525 an.

Die Welt muss begreifbar sein. Ausstellung mit Stadtbild zum Anfassen

Die Welt muss begreifbar sein. Ausstellung mit Stadtbild zum Anfassen

Ausstellung mit Brandenburger Tor zum Anfassen

Die Welt muss begreifbar sein. Ausstellung mit Brandenburger Tor zum Anfassen

ModellPark Berlin

Die Berliner Sehenswürdigkeiten in begreifbarer Größe – zum Anfassen findet man im ModellPark Berlin – Wir glauben, das ist ein Muss für jeden, der Berlin auch architektonisch kennenlernen will. April – September 10:00 bis 18:00 Uhr und Oktober
10:00 bis 17:00 Uhr. Im Winter geschlossen.

Modelle von Berlin im Maßstab 1:25

Modelle von Berlin im Maßstab 1:25

Museum Blindenwerkstatt Otto Weidt

Die Werkstatt des blinden Fabrikanten in den 40er Jahren, der seine blinden Mitarbeiter vor den Nazis versteckte. Beschriftung in Braille, Audioguides speziell für Blinde und Sehbehinderte.

Spezielle Führungen bieten an:

Jüdisches Museum Berlin

Architektur für alle Sinne — Neue Führung zum Libeskind-Gebäude
Wer vom barocken Altbau des Museums in den Neubau von Daniel Libeskind geht, kann die architektonischen Unterschiede nicht nur sehen, sondern auch hören und spüren.
Eine ganz besondere Raumerfahrung prägt die Achsen des Exils, des Holocausts und der Kontinuität. Der labyrinthische Garten des Exils fordert den Gleichgewichtssinn und wirft Fragen nach der Orientierung in der Fremde auf.

Wann: Immer donnerstags, 18 Uhr
Ort: Altbau EG, »Meeting Point« im Foyer, Lindenstraße 9–14, 10969 Berlin

Darüber hinaus ist es gewohnt weiterhin möglich, eine Gruppenführung zu einem anderen Termin zu buchen:

Ein neues Angebot startet ab Januar 2019: Eine der vier Führungen im pro Monat wird in der aktuellen Themenausstellung Welcome to Jerusalem stattfinden, um auch dort Besucher*innen die Möglichkeit zu geben, diese jenseits von visuellen Eindrücken zu erleben.

Georg Kolbe Museum

Angebot an Tastführungen bitte erfragen
http://www.georg-kolbe-museum.de/
Georg Kolbe Museum, Sensburger Allee 25, 14055 Berlin, Telefon (030) 304 21 44

Staatliche Museen zu Berlin | Altes Museum —
Inklusiver Workshop für Kinder und Familien

Hands-on! Die Staatlichen Museen bieten erstmals ab Oktober 2016 einen inklusiven Workshop für Kinder und Familien im Alten Museum an. Kinder mit und ohne Beeinträchtigung lernen zusammen mit ihren erwachsenen Begleiter_innen die antike Welt der Griechen und Römer kennen. Erfahrene KulturvermittlerInnen begleiten sie in dem zweistündigen Angebot.
»Inklusive« und aktuelle Termine der Staatlichen Museen zu Berlin finden Sie in unserem Terminkalender; hier das gesamte Angebot der Staatlichen Museen zu Berlin für Kinder und Familien und die kommenden Veranstaltungen. Melden Sie sich hierfür auch bei deren Newsletter an.

Inklusiver Familienworkshop im Alten Museum, Staatliche Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz

Inklusiver Familienworkshop im Alten Museum: »In Hülle und Fülle: Was ist Glück?«

Eine Anmeldung ist bis drei Werktage vor Veranstaltungsbeginn erforderlich. Der Eintritt in die Staatlichen Museen zu Berlin ist für Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr frei. Eltern zahlen den Teilnahmebeitrag zzgl. Eintritt. Bitte geben Sie bei der Buchung an, welche Unterstützung ihr Kind benötigt. Gegebenenfalls sind für je eine Begleitperson Eintritt und Teilnahmegebühr frei. Barrierefreier Zugang an der Straße am Lustgarten.
Bitte unbedingt anmelden, denn sonst finden die Workshops nicht (mehr) statt!


Chemnitz

smac – Staatliches Museum für Archäologie

Archäologie modern und multimedial – so erleben die Besucher 300.000 Jahre Menschheits- und Kulturgeschichte im smac. Taktile Übersichtspläne im Foyer und in allen Ausstellungsetagen ermöglichen Blinden und Sehgeschädigten die Orientierung. Die Hörführung umfasst neben einem deskriptiven Audioguide auch ein taktiles Leitsystem, Nachbildungen wichtiger Exponate und Relieffolien zum Ertasten sowie Objektkennungen in Pyramiden- und Brailleschrift. Den Audioguide erhalten Sie kostenfrei zur Eintrittskarte dazu. Die Hörführung ermöglicht Ihnen einen spontanen Besuch der Ausstellung zur Archäologie in Sachsen. Mehr Informationen zu inklusiven und barrierefreien Angeboten auf www.smac.sachsen.de/barrierefreiheitVorbildlich!

Aktuell: Ausstellung »Die Stadt. Zwischen Skyline und Latrine« (01.04. – 26.09.2021), konzipiert auch für Blinde und Sehbehinderte. Auf dem audiogeführten Rundgang mit Bodenleitsystem gibt es 7 Tastreliefs und 5 größere haptische Stationen, wobei das Chemnitzer Stadtmodel (mit Hörquiz) sicher ein Highlight ist.
Toll ist auch die Soundorgel: Mithilfe von 24 Tasten kann man selbst einen Klangteppich aus Stadtgeräuschen „komponieren“. Die Texte im Audio sind aber eher für Besucher ab 16 geeignet. Für jüngere empfiehlt sich eine altersgerechte spannende Erzählung durch einen Erwachsenen.

Taktile Tafeln mit Relief- und Punktschrift (Braille) machen die berührbaren Exponate auch für blinde und sehbehinderte Besucher erlebbar! Foto: © smac | Mark Frost

Taktile Tafeln mit Relief- und Punktschrift (Braille) plus ertastbare Exponate und zusätzlichem Audioguide: In dieser Form auch für blinde und sehbehinderte Archäologie-Interessierte zugänglich! Foto: © Tactile Studio

Ein Museum für alle! Foto: © smac | Mark Frost

Erfühlbare Exponat plus taktile Schriften — Zugang für Alle! Foto: © Tactile Studio

Foto: © smac | Mark Frost

Foto: © smac | Mark Frost

 

 

 


Dornbirn, Österreich

inatura – Natur, Mensch und Technik erleben.

Das inatura in der Nähe von Bregenz am Bodensee ist ein ideales Museum für den Besuch auch mit blinden uns sehbehinderten Kindern. Es ist für jede Altersstufe was dabei. Je nach Ausdauer ist man 3—5 Stunden bestens unterhalten.


Dresden

Deutsches Hygienemuseum

Das Deutsche Hygienemuseum in Dresden hat sich eine Auszeichnung für Barrierefreiheit verdient, denn die Dauerausstellung „Abenteuer Mensch“ und große Teile  der temporären Ausstellungsobjekte sind tastbar und die Räume haben einen tastbaren Übersichtsplan. Die Dauerausstellung ist für Rollstuhlfahrer, blinde, seh- und hörbehinderte sowie lern- oder geistig behinderte Besucher barrierefrei erschließbar.

KINDER-MUSEUM
Welt der Sinne

In der Welt der Sinne warten zahlreiche neu entwickelte Experimentierstationen und Spiele auf Kinder im Alter von 5 bis 12 Jahren. Sie machen nicht nur Spaß, sondern erzeugen auch jede Menge Aha-Effekte. Kann man verkehrt herum hören? Wie sieht ein Schatten in Farbe aus? Wer gewinnt beim Geräusche-Memory? Und welche Geheimnisse sind in den drei Höhlen versteckt? Einige der Lieblingsstationen aus dem alten Kinder-Museum – wie Spiegelkabinett und Tasttunnel – könnt ihr hier auf ganz neue Weise erleben.

Übrigens: Das Kinder-Museum ist barrierefrei zugänglich, und das Spiegellabyrinth kann endlich auch im Rollstuhl erkundet werden. Die wichtigsten Informationen werden in drei verschiedenen Medien zur Verfügung gestellt: als Text zum Lesen in Deutsch, Englisch und Tschechisch, per Kopfhörer zum Hören und als Video zum Anschauen in Deutscher Gebärdensprache.

Ein Kind greift in den Hörkanal eines übergroßen Ohres

Foto: © Deutsches Hygienemuseum Dresden


Düsseldorf

Stadtmuseum Düsseldorf

Das Stadtmuseum Düsseldorf hat einen „Blindenpfad“, auf dem einige Exponate der Sammlung ertastet werden dürfen. Zudem gibt es Beschreibungen der Exponate des Pfades in Braille- und Großschrift. Weiterhin werden Führungen angeboten.


Duisburg

LehmbruckMuseum

In Duisburg: Das LehmbruckMuseum zeichnet sich durch eine in Europa singuläre Sammlung von internationaler Skulptur der Moderne, die einzigartige Kombination von herausragender Museumsarchitektur und Skulpturenpark sowie durch seine Skulptur im Stadtbild aus. Das Museum bietet jederzeit spezielle zweistündige Führungen zu 60€ an mit sehr ausführlichen Beschreibungen durch den Führer. Auch für Menschen mit anderen besonderen Bedürfnissen. Eine selbständige Begehung ohne Führung ist möglich. Blinde Menschen haben jederzeit die Möglichkeit einige Exponate der Sammlung haptisch zu erfahren. An der Kasse liegt eine Liste der freigegebenen Kunstwerke, zumeist Skulpturen aus Bronze, mit einem speziellen Audioguide. Unregelmäßig gibt es auch Sonntags spezielle Veranstaltungen für Blinde und Sehende. Z.Zt. wird aus konservatorischen Gründen über eine Ausgabe „gefühlsechter“ Handschuhe nachgedacht.


Nationalpark Eifel

Wildnis-Ausstellung

Die neue Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ bietet gerade im Frühling ein Ausflugsziel für die ganze Familie. Mit über 50 Modellen und Tierpräparaten zum Berühren lädt die barrierefreie und mehrsprachige Ausstellung auf über 2.000 Quadratmetern zum Staunen, Entdecken und Träumen ein. Die Ausstellung ist für Kinder ab drei Jahren geeignet und mit dem Kinderwagen befahrbar.
Adresse: Nationalparkforstamt Eifel, Nationalpark-Zentrum Eifel, Forum Vogelsang IP, Vogelsang 70, 53937 Schleiden, Telefon Buchungen: +49 2444 91579-11, info@nationalparkzentrum-eifel.de, nationalpark-eifel.de
Hintergrund Inmitten des Nationalparks Eifel finden Besucher auf dem Gelände der internationalen Begegnungs- und Bildungsstätte Vogelsang IP seit Herbst 2016 das Nationalpark-Zentrum Eifel mit der Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“. „Natur Natur sein lassen“ ist die Kernbotschaft und der rote Faden, der auf zwei Ebenen durch die sieben sehr unterschiedlichen Ausstellungsteile führt. In der Ausstellung gibt es viel zu erleben und zu erfahren – über die Besonderheiten des Nationalparks Eifel, den Schutz der biologischen Vielfalt sowie den Wert der „Wildnis“ vor Ort und weltweit. Nicht zuletzt die aufwendige und neuartige Inszenierung „Zauber der Wildnis“ lädt die Gäste zum Staunen und Träumen ein – wer hier inne hält, wird mit besonderen Entdeckungen belohnt. Die ansprechenden Präsentationen sollen Freude an der Naturbeobachtung wecken und Lust machen, die Vielfalt des Nationalparks Eifel mit seinen rund 107 Quadratkilometern und mehr als 8.700 nachgewiesenen Arten draußen selbst zu entdecken. Öffnungszeiten: täglich von 10-17 Uhr Reguläre Erkundungstouren: täglich um 14 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertage um 11 und 14 Uhr, ohne Anmeldung (2 Euro zzgl. Eintritt).

Endlich einmal ein Hirsch zum Anfassen – im Nationalpark-Zentrum Eifel in der Ausstellung „Wildnis(t)räume“. (Foto: Roman Hövel, Vogelsang IP)

Insekten in Übergröße lassen sich gut erkunden. (Foto: Roman Hövel, Vogelsang IP)

 


Fladungen

Fränkisches Freilandmuseum Fladungen

Das Fränkische Freilandmuseum Fladungen hat seinen Kräutergarten neben der Hofstelle aus Bahra rundumerneuert. Der Garten wurde für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen zugänglich gemacht und um Angebote für Blinde und Sehbehinderte erweitert. Die inklusiv aufbereitete Büttnerei im hinteren Teil des Museumsgeländes erhält damit ein Pendant zu Beginn des Rundgangs. Dazu gehören breite geschotterte Wege, ein taktiles Bodenleitsystem sowie ein tastbarer Übersichtsplan. Die Kräuter wurden in verschiedenen Hochbeeten angepflanzt. Die taktilen Beschilderungen der Kräuter sind mit Piktogrammen versehen und aufgrund der großen Schriftgröße und hohem Kontrast gut lesbar.

Fränkisches Freilandmuseum Fladungen
Bahnhofstr. 19, 97650 Fladungen, Telefon 09778-9123-10 (Di, Mi, Do)

Blick in den Kräutergarten-Foto - Patricia Linsenmeier

Blick in den Kräutergarten – Foto: Patricia Linsenmeier

 


Frankfurt

Dialogmuseum

Blinde Menschen werden zu Botschaftern einer Kultur ohne Bilder.


Glenleiten, Oberbayern

Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern 

Im März wurde das sogenannte „Wagnerhäusl“, ein Kleinanwesen aus dem Landkreis Rosenheim, als Haus zum Hören, Fühlen und Begreifen wiedereröffnet. Die umfassende Neupräsentation richtet sich gleichermaßen an blinde, sehbehinderte und sehende Besucherinnen und Besucher.
Das Freilichtmuseum Glentleiten des Bezirks Oberbayern ist das größte Freilichtmuseum Südbayerns. Es ermöglicht umfassende Einblicke in den ländlichen Alltag der Menschen Oberbayerns, in ihre Baukultur und Arbeitswelt. Mehr als 60 original erhaltene Gebäude sind samt ihrer Einrichtung inmitten einer nach historischen Vorbildern gepflegten Kulturlandschaft wieder aufgebaut.
Die Präsentation des „Wagnerhäusls“ gliedert sich in vier Bereiche. Während im Wohnteil ausgesuchte Themen des Alltagslebens aufbereitet sind, beinhaltet der Wirtschaftsteil eine Wagnerwerkstatt im ehemaligen Stall und im Stock darüber eine Hör-Ausstellung mit Lebensgeschichten blinder und sehbehinderter Handwerker einst und jetzt. Anschließend lädt eine Entdeckerwerkstatt Kinder ein, selbst aktiv zu werden.
Alle Informationen können sowohl von sehbehinderten und blinden als auch von sehenden Menschen erfasst werden. Sämtliche Gegenstände im Wagnerhäusl sind zum Anfassen freigegeben. Hands-on-Angebote, Hörstationen, ein tastbares Hausmodell, ein kontrastreich gestalteter Handlauf, taktile Grundrisspläne und Texttafeln in Punkt- und Profilschrift komplettieren das inklusive Vermittlungskonzept. Dieses beruht auf dem sogenannten „Zwei-Sinne-Prinzip“, wonach mindestens zwei Sinne angesprochen werden müssen. Barrierefrei zugängliche Informationen auf der Homepage finden Sie unter https://www.glentleiten.de/Ihr-Besuch/Barrierefrei-ins-Museum.

Wir bieten Führungen für blinde und sehbehinderte Besuchergruppen an. Gerne beraten wir Sie persönlich.
Geöffnet ist das Freilichtmuseum Glentleiten von 19. März bis 11. November, Dienstag bis Sonntag von 9.00 – 18.00 Uhr. Von Juni bis einschließlich September sowie an Feiertagen und Kirchweih ist auch montags geöffnet. Im Winter ist das Freilichtmuseum geschlossen.


Haltern am See

LWL Römermuseum

Im LWL-Römermuseum in Haltern am See können Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Blinde das Alltagsleben in den Römerlagern an der Lippe tastend erforschen. Bei diesem Programm wird ausschließlich mit Objekten gearbeitet, die ertastet und teilweise benutzt werden können – zumeist materialgerechte Nachbildungen, aber auch einzelne Originale. Die Teilnehmer erproben Marschgepäcke der Legionäre, römische Ausrüstung und Bewaffnung, mahlen mit einer Handmühle Mehl und treffen sich in einem Lederzelt, das bereits im praktischen Einsatz erprobt wurde. Es wird um eine telefonische Anmeldung gebeten.


Hamburg

Das klingende Museum

In Hamburg und Berlin gibt es Das klingende Museum, wo alle Musikinstrumente angefasst und ausprobiert werden können. Großer Spaß und viel zu lernen für Kinder. Freundliches Personal.

Hamburger Kunsthalle

Die Hamburger Kunsthalle bietet neben einem speziellen Audioguide für Blinde auch sehr häufige Veranstaltungen und Führungen besonders für blinde und sehbehinderte Kinder. Dabei gibt es zahlreiche Tastwerke und Werke zum Tasten. Wir freuen uns über Erfahrungsberichte!


Herne

LWL Museum für Archäologie

Das LWL-Museum für Archäologie in Herne bietet die Standardführungen durch die Dauerausstellung und die aktuelle Sonderausstellung immer auch für Menschen mit eingeschränktem Sehvermögen und Blinde an. Dabei stehen die Objekte im Vordergrund, die berührt und abgetastet werden können. Ferner arbeiten wir mit einer großen Zahl von Repliken, deren Pendant in der jeweiligen Ausstellung im Original zu finden ist. Bitte vereinbaren Sie telefonisch einen Termin! Grundsätzlich ist es so, dass das Angebot der Museen für blinde Menschen (nach einer telefonischen Anmeldung) jederzeit gebucht werden kann. Zusätzlich werden in unregelmäßigen Abständen öffentliche (also kostenlose) Führungen in den Museen angeboten. Die Termine dafür werden in den Veranstaltungskalendern der Museen vorgemerkt.


Hildesheim

Roemer-Pelizaeus Museum Hildesheim

ermöglicht in der Dauerausstellung „Museum der Sinne“ einen inklusiven Zugang für alle zu Themen der Kultur- und Erdgeschichte.  Update: Die Dauerausstellung „Museum der Sinne“ gibt es nicht mehr. Einer unserer Leser hat dort leider ein – abgesehen von Leitlinien im Eingangsbereich und ein paar bahnhofstypischen taktilen Hinweisen an Treppengeländern – weitgehend unzugängliches Museum für Menschen mit Sehbehinderung vorgefunden. (Danke Jonas)


Leipzig

Stadtgeschichtliches Museum

Das Stadtgeschichtliche Museum Leipzig hat für blinde BesucherInnen einiges im Angebot und baut dies ständig aus. Es werden viele Reliefs von Sehenswürdigkeiten, Tast- und Themenwagen, ein Buch mit Bildungen und mehr geboten.

Grassi Museum für Völkerkunde

Grassi Museum für Völkerkunde zu Leipzig. In den Ausstellungen befinden sich ca. 100 tastbare Originalobjekte. Es sind große und kleine Gegenstände aus den verschiedensten Bereichen einer Kultur. Material und Herstellung entsprechen der jeweiligen Nutzung in dieser Kultur. Beschriftung in Braille und Übersichtsreliefs vorhanden.


Mainz

Landesmuseum

Einen schönen Begriff nutzt das Landesmuseum Mainz für die blindenfreundlichen Exponate: Hands-on: „Begreifbare Objekte“, sog. „Hands-On“ bieten einen direkten Zugang zu ausgewählten Exponaten. Tast- und Riechsinn werden angesprochen. Für Blinde und Sehbehinderte steht eine beschreibende (audiodeskriptive) Führung auf den Audioguides zur Verfügung. Diese Audiodeskriptionen beziehen sich auf ausgewählte Kunstwerke, aber vor allem auf die „Hands-On“. Das Aufsichtspersonal des Landesmuseums ist geschult, die sehbehinderten Besucher zu den Objekten zu begleiten.


Mettmann

Neanderthal Museum

Das Neanderthal Museum bietet verschiedene inlusive Programme. Unter anderem:

Touchpoint — Programm für Sehbehinderte und Blinde

Sie möchten auf sinnlichen Wegen etwas über die Menschheitsgeschichte erfahren?
Im Rahmen dieses Programms werden Ihnen Artefakte, Fossilien und Modelle gereicht, die Sie sehen, riechen, schmecken, tasten und hören können.
Am TOUCHPOINT sitzt man in gemütlicher Runde am Tisch und bekommt nach und nach 10–20 Exponate gereicht, anhand derer wir über die Menschheitsentwicklung
sprechen und diese nachempfinden.

Hier finden Sie weitere Infos zu Barrierefreiheit

Anschrift: Neanderthal Museum, Talstr. 300 · 40822 Mettmann
Tel 02104 9797-0, museum@neanderthal.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 18.00 Uhr
Feiertags geöffnet


Münster

LWL Museum für Naturkunde

Absolut beispielhaft: Inklusive Ausstellung im LWL-Museum für Naturkunde in Münster „Leben in der Dunkelheit“. 

Blinde und Sehbehinderte können sich – neben allen anderen Besuchern – über die 100 Tastmodelle an 33 Taststationen, acht Hörstationen, den Audioguide und mittels Braille-Schrift durch die Ausstellung bewegen. Jeder Besucher, egal ob alt oder jung, mit oder ohne körperliche Einschränkung, kann sich in der Ausstellung für seine Bedürfnisse etwas heraussuchen. Beispielsweise können Kinder anhand der allein 51 Medienstationen oder den zwei Riechstationen durch die Ausstellungen gehen.


Nürnberg

Frauenkirche

Rundgang durch die Nürnberger Frauenkirche. Verschiedene Tastreliefs mit Grundriss, Ansichten und wichtigen Details der Kirche unterstützen die Erläuterungen. Begleitpersonen und Blindenhunde sind ebenfalls herzlich willkommen. Ansprechpartner: Erika Schwarzer, Tel: 0911 / 9401285, E-Mail: erika.schmidt@st-elisabeth-nuernberg.de


Paderborn

Museum in der Kaiserpfalz

Im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn vermittelt das Programm einen Eindruck von der Paderborner Königspfalz des 11. Jahrhunderts. Um das Leben am Hof der mittelalterlichen Könige in Paderborn zu verdeutlichen, stehen den Besuchern originale Objekte und aufwändig gearbeitete Nachbildungen mittelalterlicher Alltagskultur zum Ertasten zur Verfügung. Ein begreifbares Modell macht die außergewöhnliche Architektur der 1000 Jahre alten Bartholomäuskapelle verständlich. Mit einem von Weihrauch begleiteten Besuch der Kapelle schließt der Rundgang durch das Museum. Es wird um eine telefonischen Terminvereinbarung gebeten.


Stuttgart

Haus des Waldes

Das Haus des Waldes in Stuttgart-Degerloch lässt die Besucher den Wald mit allen Sinnen erleben.

SINNESWANDEL – der barrierefreie Walderlebnisweg
Auf 1,3 km führt der SINNESWANDEL die Besucherinnen und Besucher mittenhinein in den Wald und bietet ein tiefes Walderlebnis bei größtmöglicher Barrierefreiheit. Ob mit Rolli, Kinderwagen oder Blindenstock, alle Besucherinnen und Besucher können auf dem barrierefreien Rundweg um das Haus des Waldes den Wald mit allen Sinnen erfahren und viel ausprobieren.


Trier

Stadtmuseum Simeonstift

»Das Stadtmuseum Simeonstift ist ein Ort, der seinen Besuchern die Stadtgeschichte Triers anschaulich erzählt. Für Sehbehinderte und Blinde war es bislang besonders schwierig, die Geschichte der Stadt im Museum zu erfassen. Die Anzahl an Menschen mit einer Sehbehinderung nimmt stetig zu. Gerade durch den demografischen Wandel gibt es immer mehr Betroffene der Altersblindheit. Hinzu kommen Menschen, die von Geburt an sehbehindert sind oder durch Unfall oder Krankheit ihr Augenlicht verloren haben. Auch diese Menschen haben ein kulturelles Interesse, weshalb ihnen die Geschichte Triers im Stadtmuseum Simeonstift nicht vorenthalten werden darf. In Kooperation mit der Hochschule Trier wurde ein Konzept entwickelt, dass die wichtigsten Exponate aus der Stadtgeschichte mittels Einsatz verschiedener Medien so erweitert, dass sie auch für Blinde erlebbar werden.

© Stadtmuseum Simeonstift Trier

Taktiles Modell mit Punkt- und Pyramidenschrift (Foto: © Stadtmuseum Simeonstift Trier)

Ziel war es, durch crossmediale Erweiterung wichtiger Exponate das „hinter Glas Problem“ zu umgehen, um auch blinden bzw. sehbehinderten Museumsbesuchern die Stadtgeschichte Triers auf ansprechende Art und Weise zu vermitteln. Es wurden Audiodeskriptionen verfasst, die die Objekte für sehbehinderte Menschen aufbereitet beschreiben. Die Audiodateien können über ein nahezu bedienfreies System mittels NFC-Technik abgerufen werden. Es wurden Tastmodelle, Replikate, Reliefs und Schwellkopien konzipiert und angefertigt, um den Besucher ohne oder mit eingeschränkter Sehfähigkeit ausgewählte Exponate begreifbar zu machen.

© Stadtmuseum Simeonstift Trier

Alles tastbar! Taktile Pyramidenschrift und Punktschrift (Foto: © Stadtmuseum Simeonstift Trier)

Die Objekte und Materialien zur Stadtgeschichte sind in drei Rollwagen in den Räumen der stadtgeschichtlichen Dauerausstellung präsentiert und für jedermann zugänglich.

Mit diesem Schritt erreicht das Stadtmuseum einen großen Zugewinn in Bezug auf die Barrierefreiheit. Dabei ist zu erwähnen, dass nicht alle crossmedialen Erweiterungen der Exponate alleine für den blinden Besucher interessant sind, sondern auch für sehende Besucher einen Mehrwert bieten.

Einsatz finden die Rollwagen im Rahmen von gebuchten oder öffentlichen Führungen für blinde und sehbehinderte Besucher. Das crossmediale Konzept richtet sich aber auch an blinde bzw. sehbehinderte Individualbesucher, die das Museum mit einer sehenden Begleitperson besuchen und ist auch für Kinder geneignet. Die Begleitperson übernimmt die Rolle des Museumsführers.«

© Stadtmuseum Simeonstift Trier

Barrierefrei! Mobile Wagen im Einsatz (Foto: © Stadtmuseum Simeonstift Trier)


Wolfsburg

phæno

In Wolfsburg steht das phæno – die Welt der Phänomene. Zum Staunen, Experimentieren und Lernen für Jung und Alt. Lassen Sie sich auf ca. 9.000 m² von Ihrer Neugierde treiben und suchen Sie sich Ihren ganz eigenen Weg zum besseren Verständnis der Welt!


Würzburg

Museum am Dom

Das Museum am Dom in Würzburg bietet Rundgänge für blinde und sehbeeinträchtigte Kinder/ Jugendliche und Erwachsene an. Diese Konzeptionen sind zusammen mit dem BBSB Unterfranken und verschiedenen Inklusionsklassen der Graf-zu-Bentheim-Schule in Würzburg entstanden. Neben vielen Tastmodellen gibt es auch 3D-Drucke von Kunstwerken oder einen taktilen Übersichtsplan der Dauerausstellung. Es darf nicht nur angefasst, sondern auch geschmeckt und geschnuppert werden.

Diese Rundgänge sind kostenlos und dauert etwa eine bis eineinhalb Stunden. Der ermäßigte Eintrittspreis beträgt 3 €, die Begleitperson ist frei, Blindenhunde sind willkommen.
Wenn Sie einen Rundgang buchen möchten, melden Sie sich bitte etwa zwei Wochen vor dem gewünschten Termin. Weitere Informationen oder den Anmeldecoupon erhalten Sie unter der Telefonnummer 0931-386 65600 oder der E-Mail-Adresse: museen@bistum-wuerzburg.de.

Zum anderen können blinde und sehbeeinträchtigte Besucher ebenfalls ohne Führung durch die Dauerausstellung gehen. Wir haben viele Skulpturen, wie zum Beispiel die Pietá von Käthe Kollwitz oder die Vasa sacra von Albert Schilling, die mit Handschuhen (an der Kasse erhältlich) berührt werden dürfen. Wir sind ein zum Teil barrierefreies Museum.

Einmal im Monat gibt es ein inklusives Angebot mit dem Namen „Kunstgenuss“ für blinde, sehbeeinträchtigte aber auch sehende Kunstgenießer*innen. Eine halbe bis dreiviertel Stunde widmen wir uns intensiv ein bis zwei Werken, die mit allen Sinnen erfahren werden können. Die Kosten dafür betragen nur den ermäßigten Eintrittspreis von 3 €, die Begleitperson ist frei, Blindenhunde sind willkommen.

Adresse: Museum am Dom, Kiliansplatz 1, 97070 Würzburg
Tel: 0931 – 386 65 600
E-Mail: museen@bistum-wuerzburg.de
www.museum-am-dom.de

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10 bis 17 Uhr

Ertasten einer Originalskulptur

Ertasten einer Michelangelo-Skulptur mit gefühlsechten Handschuhen. Eine alte Kopie der berühmten „Pietà Rondanini“ gibt Rätsel auf: Welcher Arm gehört zu wem? Und gibt es da mehr als vier Beine?. Foto © Museum am Dom

Globus für alle Sinne

Globus für alle Sinne und Materialien für Rundgang und Workshop. Der „Globus“ von Thomas Virnich kann mit allen Sinnen erfahren werden – wir schmecken und riechen z. B. die Düfte der verschiedenen Kontinente. Foto © Museum am Dom

Ertasten der Originalskulptur Kaethe Kollwitz Pieta mit gefühlsechten Handschuhen

Ertasten der Originalskulptur Käthe Kollwitz „Pieta“ mit gefühlsechten Handschuhen. Foto © Museum am Dom

Materialien für Rundgang und Workshop

Materialien für Rundgang und Workshop. Foto © Museum am Dom

16 Responses to Museen mit einem Angebot für alle: Inklusive Ausstellungen

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