Natürlich merkt man all das nur, wenn man betroffen ist: Die aktuellen Zustände sind katastrophal. Ein Blick auf die Statistiken enthüllt das Ausmaß: Bundesweit fehlen fast 400.000 Kitaplätze, eine regelrechte Katastrophe für die Kinder und die Eltern. Jedes vierte Grundschulkind verlässt die vierte Klasse ohne die grundlegenden Lesefähigkeiten, eine alarmierende Tatsache, die auf deutlich zu wenig Personal zurückzuführen ist. Statt Team-Teaching mit zwei Pädagogen in kleinen Klassen haben wir sogar Ausfälle schon für die Kleinsten. Inklusion ist ein bloßer Papiertiger, ohne jede Umsetzung. Jahr für Jahr verlassen schockierende 50.000 Jugendliche die Schule ohne jeglichen Abschluss, ein bedrückendes Versagen unseres Bildungssystems. Die Chancen für benachteiligte Kinder (das sind alle die, deren Eltern geringere Bildung oder weniger finanzielle Mittel oder keine guten Deutschkenntnisse haben), es aufs Gymnasium zu schaffen, sind beschämend niedrig und lassen wenig Hoffnung für eine riesige Zahl an Kindern auf eine gerechte Zukunft. Sogar unter denjenigen, die ein Studium beginnen, ist ein Drittel durch mangelnde Unterstützung des Staates von Armut bedroht. Die Liste der Misstände könnte endlos fortgeführt werden, und auch in dieser Woche fügen sich weitere beunruhigende Nachrichten ein.
Im Spiegel: Leistungsdruck und Elitebildung: Das Gymnasium muss weg
Bundesweiter Bildungsprotest – auch in Hannover
DEMOS FÜR „BILDUNGSWENDE“ Tausende beim Protesttag für bessere Bildung